Zehntausende fordern in Prag gleiche Rechte für LGBT+-Gemeinschaft

by Clara Neumann
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Regenbogenparade als krönender Abschluss des “Prague Pride Festivals”

Am Samstag demonstrierten Zehntausende in der Prager Innenstadt für die Rechte sexueller und geschlechtlicher Minderheiten. Die Regenbogenparade bildete den emotionalen Höhepunkt des einwöchigen “Prague Pride Festivals”. Bunte Fahnen prägten das Bild, darunter auch Nationalflaggen aus Tschechien, der Slowakei und Ungarn. Zudem wehten zahlreiche blaue Europaflaggen über der jubelnden Menge.

Trotz der ernsten Botschaft herrschte eine ausgelassene, fröhliche Stimmung. Die Teilnehmenden zeigten ihre Solidarität offen und selbstbewusst. Viele trugen Plakate, auf denen sie Gleichstellung und Anerkennung forderten. Auch zahlreiche Familien und junge Menschen beteiligten sich aktiv am Umzug durch die Innenstadt.


Teilnehmende zeigen auch politische Botschaften und Engagement

Neben dem Einsatz für LGBT+-Rechte betonten einige Teilnehmer ihre Unterstützung für Menschen im Gazastreifen. Laut der Nachrichtenagentur ČTK liefen Hunderte mit Schildern zur humanitären Lage in der Region mit. Die Veranstalter ermöglichten so auch politische Statements im Rahmen der Parade.

Laut Polizei verlief die gesamte Veranstaltung friedlich. Zwar formierte sich am Rand eine kleine Gruppe von Gegendemonstranten, doch es kam zu keinen Zwischenfällen. Die Sicherheitskräfte sicherten die Route sichtbar, griffen jedoch nicht ein.


Veranstaltende setzen klares Zeichen für Zugehörigkeit und Gleichstellung

Die Organisator:innen wählten das Motto „Wo ist meine Heimat?“ – eine Zeile aus der tschechischen Nationalhymne. Damit forderten sie eine Debatte über Sicherheit, Akzeptanz und gesellschaftliche Teilhabe. Auf der offiziellen Website erklärten sie ihre Botschaft deutlich: Heimat bedeute mehr als einen Ort. Sie stehe für ein Gefühl von Zusammenhalt und Schutz. Für LGBT+-Menschen sei dieser Weg oft voller Hürden.

Kamila Fröhlichová, Sprecherin des Festivals, betonte gegenüber der Agentur ČTK den rechtlichen Rückstand in Tschechien. Die LGBT+-Gemeinschaft warte noch immer auf vollständige Gleichstellung. Die Abkürzung LGBT+ umfasst lesbische, schwule, bisexuelle und transgeschlechtliche Menschen sowie queere, intersexuelle und weitere Identitäten.

Trotz offener Fragen und politischer Herausforderungen sendete die Parade ein starkes Signal. Die Menschen in Prag forderten mit Nachdruck gleiche Rechte, Respekt und gesellschaftliche Anerkennung.

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