US-Präsident Donald Trump hat laut einem durchgesickerten Regierungsdokument vorübergehend Bundeszuschüsse, Darlehen und andere Unterstützung ausgesetzt. Das Memo, das von der US-Partnerorganisation der BBC, CBS News, verifiziert wurde, weist darauf hin, dass Sozialleistungen wie Medicaid und Social Security nicht betroffen sind.
In dem Dokument fordert der amtierende Leiter des Office of Management and Budget (OMB) die Regierungsbehörden auf, sicherzustellen, dass die Ausgaben mit Trumps politischen Prioritäten übereinstimmen. Diese Maßnahme folgt auf den kürzlichen Stopp nahezu aller ausländischen Hilfsprogramme durch die USA.
Kritik und rechtliche Bedenken
Die Entscheidung löste scharfe Kritik seitens der Demokratischen Partei aus, die vor schwerwiegenden Folgen für wichtige Programme warnte. Diane Yentel vom National Council of Nonprofits erklärte, dass dadurch Projekte wie Krebsforschung, Lebensmittelhilfen und Suizid-Hotlines gefährdet seien.
Da die pausierten Ausgaben ursprünglich vom Kongress genehmigt wurden, könnten rechtliche Herausforderungen wegen der Begrenzung der präsidialen Macht folgen. Laut dem Memo, unterzeichnet vom amtierenden OMB-Chef Matthew Vaeth, sollen Behörden ihre finanziellen Hilfsprogramme überprüfen, um sicherzustellen, dass sie mit Trumps Anordnungen in Einklang stehen. Dazu gehören Programme zu ausländischer Hilfe, Nichtregierungsorganisationen, DEI (Diversität, Gleichheit und Inklusion), geschlechterbezogener Ideologie und dem „Green New Deal“.
Bis spätestens 17:00 Uhr EST (22:00 Uhr GMT) müssen die Behörden neue Förderungen sowie die Auszahlung bestehender Mittel aussetzen. Ein weiterer Bericht, der bis zum 10. Februar fällig ist, soll aufzeigen, welche Programme pausiert wurden.
Das Weiße Haus hat sich bislang nicht offiziell zu dem durchgesickerten Dokument geäußert. Demokraten äußerten jedoch umgehend Bedenken. Die führenden demokratischen Haushaltspolitiker, Senatorin Patty Murray und Abgeordnete Rosa DeLauro, kritisierten das Vorgehen scharf. In einem Schreiben an das Weiße Haus betonten sie: „Das Ausmaß Ihrer Anordnung ist atemberaubend, beispiellos und wird verheerende Folgen im ganzen Land haben.“
Senator Chuck Schumer, Minderheitsführer der Demokraten im Senat, erklärte, dass der Stopp Chaos verursachen werde. „Vom Kongress genehmigte Investitionen sind nicht optional – sie sind gesetzlich vorgeschrieben“, sagte er. „Die Folgen reichen von verpassten Gehaltszahlungen bis hin zu Mietrückständen – es wird Auswirkungen auf Universitäten, Wohltätigkeitsorganisationen und vieles mehr geben.“
Hintergrund der Maßnahme
Die Anordnung folgt einer ähnlichen Entscheidung des Außenministeriums, das kürzlich nahezu alle bestehenden ausländischen Hilfen gestoppt und neue Unterstützungen pausiert hat. Laut einer internen Mitteilung sind davon Entwicklungs- und Militärhilfen betroffen, mit Ausnahmen für Notfall-Lebensmittelhilfe sowie militärische Unterstützung für Israel und Ägypten.
Trump hatte zuvor eine 90-tägige Pause für ausländische Entwicklungshilfen angeordnet, um deren Effizienz und Übereinstimmung mit seiner Außenpolitik zu überprüfen. Die USA sind der weltweit größte Geber internationaler Hilfe und haben laut Regierungszahlen im Jahr 2023 rund 68 Milliarden Dollar (66 Milliarden Euro) ausgegeben.