Waffen im Visier: Serie von Einbrüchen erschüttert die Schweiz

Zahlreiche Einbrüche in Waffenläden und Schiessanlagen – Täter weiterhin auf der Flucht

by Clara Neumann
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Gleich mehrere Tatorte in kurzer Zeit

In den vergangenen Tagen kam es schweizweit zu einer auffälligen Häufung von Waffendiebstählen. Besonders betroffen sind der Kanton St. Gallen sowie das Unterwallis. Am Montag wurden Einbrüche in Waffengeschäfte in Gossau SG und im Unterwallis gemeldet. Bereits am Donnerstag zuvor schlugen Unbekannte in Altstätten SG zu und entwendeten mehrere Faustfeuerwaffen. In einem Fall musste ein Teil des Diebesguts nach einem Fluchtunfall zurückgelassen werden.


Antike Waffen aus Schiessanlage gestohlen

Nicht nur Fachgeschäfte waren betroffen: In der Nacht auf Sonntag drangen Täter auch in eine Schiessanlage in Wittenbach ein. Dabei wurden mehrere historische Schusswaffen entwendet. Ob ein Zusammenhang zwischen den verschiedenen Einbrüchen besteht, ist derzeit unklar. Die Polizei prüft mögliche Verbindungen, hat aber bisher keine konkreten Hinweise.


Unterstützung durch Bundesbehörden

Das Bundesamt für Polizei (Fedpol) koordiniert gemeinsam mit den kantonalen Behörden die internationale Fahndung nach den gestohlenen Waffen. Fedpol unterstützt ausserdem bei der möglichen Zusammenarbeit mit ausländischen Sicherheitsdiensten. Zahlen zur Entwicklung der Waffendiebstähle konnte das Amt nicht nennen.


Westschweiz bleibt Kriminalitätsschwerpunkt

Unabhängig von den aktuellen Vorfällen weist Fedpol darauf hin, dass insbesondere die Westschweiz stark von organisierter Kriminalität betroffen ist. Die Tätergruppen stammen laut Einschätzung häufig aus französischen Städten wie Lyon, Grenoble oder Saint-Étienne. Sie sind in der Schweiz unter anderem für Einbrüche in Waffengeschäfte, Betrug, Raubüberfälle und Geldwäscherei verantwortlich.


Erinnerungen an frühere Überfälle

Die aktuelle Einbruchserie erinnert an ähnliche Fälle in den vergangenen Jahren: 2018 und 2019 kam es zu spektakulären Überfällen auf Geldtransporter, 2020 und 2021 zu gezielten Einbrüchen in Waffenläden. Auch damals wurden die Täter kriminellen Netzwerken aus dem französischen Grenzgebiet zugerechnet.

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