Vor 700 Millionen Jahren: Warum die Erde zur Schneekugel wurde

by David Meier
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Vulkanausbrüche und fehlende Pflanzen führten zur globalen Vereisung

Vor etwa 700 Millionen Jahren erlebte die Erde eine vollständige Vereisung – bekannt als „Snowball Earth“. Neue Forschungsergebnisse deuten nun darauf hin, dass eine Kombination aus massiven Vulkanausbrüchen, einem ohnehin kühlen Klima und dem Fehlen von Pflanzen zu diesem globalen Klimaumschwung führte.

Verwitterung entzieht CO₂

Etwa 720 Millionen Jahre vor heute kam es zu den sogenannten Franklin-Eruptionen. Diese setzten riesige Mengen frischen Gesteins frei – von Alaska über Nordkanada bis nach Grönland. Zu anderen Zeiten in der Erdgeschichte traten ähnlich große Ausbrüche auf, doch damals herrschte bereits ein kaltes Klima. Hinzu kam, dass noch keine Pflanzen existierten, die die Gesteinsflächen bedeckt hätten.

Dadurch war das frische vulkanische Gestein intensiver Verwitterung ausgesetzt. Bei diesen chemischen Prozessen wird Kohlendioxid aus der Atmosphäre entfernt. Klimamodelle zeigen, dass die rasche Erosion auf so großer Fläche genug CO₂ entziehen konnte, um das Klima der Erde so weit abzukühlen, dass es zu einer vollständigen Vereisung kam.

Warum es nicht immer zu einer Vereisung kam

In anderen geologischen Zeiträumen mit ähnlich großen Eruptionen blieb eine globale Vereisung aus, weil entweder das Klima deutlich wärmer war oder weil Pflanzen durch ihre Wurzelsysteme die Erosion verlangsamten. Die neue Studie wurde im Journal of Geophysical Research: Planets veröffentlicht.

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