UniCredit hat überraschend ein Angebot über 10,1 Milliarden Euro abgegeben, um die italienische Banco BPM zu übernehmen. Der Vorschlag sieht vor, 0,175 UniCredit-Aktien für jede Banco BPM-Aktie zu tauschen, was die Banco BPM-Aktie auf 6,657 Euro bewertet und einen leichten Aufschlag von 0,5 % im Vergleich zum letzten Schlusskurs bedeutet.
Mit dieser Übernahme möchte UniCredit seine Marktstellung in Italien stärken und seine Position als führende europäische Bank weiter ausbauen. In einer Erklärung erklärte UniCredit, dass die Fusion langfristigen Mehrwert für alle Beteiligten schaffen und zur Stärkung der italienischen Wirtschaft beitragen werde.
Sollte das Angebot zustande kommen, würde das fusionierte Unternehmen zur drittgrößten Bank Europas nach Marktkapitalisierung aufsteigen. Andrea Orcel, CEO von UniCredit, versicherte jedoch, dass die Übernahme von Banco BPM keine Auswirkungen auf UniCredits Beteiligung an der deutschen Commerzbank haben werde, obwohl in Deutschland Bedenken hinsichtlich des zunehmenden Anteils von UniCredit an der Commerzbank geäußert wurden.
Das Angebot folgt auf eine Reihe von strategischen Schritten von Banco BPM, einschließlich des Erwerbs eines 5%-Anteils an Monte dei Paschi di Siena und eines Angebots über 1,6 Milliarden Euro zur Übernahme des Asset-Managers Anima Holding, um das Geschäftsfeld weiter zu diversifizieren.
Die Übernahmeofferte von UniCredit spiegelt den zunehmenden Trend zu Fusionen und Übernahmen im europäischen Bankensektor wider, da Banken nach Wegen suchen, ihre Marktgröße zu vergrößern und ihre Wettbewerbsfähigkeit auf globaler Ebene zu stärken. Banco BPM hat bislang noch nicht auf das Angebot reagiert.
