Neues Gesetz soll CO₂-Speicherung ermöglichen
Die Schweiz will Kohlendioxid tief unter der Erde einlagern. Damit will sie das Netto-Null-Ziel bis 2050 erreichen. Bundesrat Albert Rösti kündigte ein entsprechendes Gesetz an. Er möchte es bald dem Gesamtbundesrat präsentieren. Laut Bundesamt für Umwelt startet die Vernehmlassung voraussichtlich im zweiten Quartal 2026. Die Eckwerte sollen aber noch dieses Jahr definiert werden. Das Gesetz tritt frühestens 2031 in Kraft.
Ein Vorstoß im Ständerat forderte klare rechtliche Rahmenbedingungen. Die Technik gilt politisch inzwischen als notwendig und realistisch.
CO₂ dauerhaft unter der Erde lagern
Die Methode nennt sich Carbon Capture and Storage (CCS). Dabei wird CO₂ abgeschieden, verdichtet und im Boden gespeichert. Entstehendes CO₂ aus Industrie und Abfallanlagen wird direkt erfasst. Zusätzlich kann man CO₂ aus der Luft entfernen – etwa zur Minderung landwirtschaftlicher Emissionen.
Das CO₂ lässt sich auch exportieren und im Ausland einlagern. Aktuell prüft die Schweiz, ob Speicherstätten im Inland geeignet sind. Fachleute sehen dafür jedoch nur ein geringes Potenzial.
Netto-Null nur mit Speicherung erreichbar
Die Schweiz will ihre jährlichen Emissionen von 33 auf 12 Millionen Tonnen senken. Ganz vermeiden lassen sich jedoch nicht alle Treibhausgase. Um das Ziel zu erreichen, braucht es ergänzende Technologien wie CCS. Damit will man unvermeidbares CO₂ neutralisieren.
Das Bundesamt für Umwelt sieht CCS als zentrale Maßnahme der Klimapolitik. Ohne solche Speichertechniken bleibt das Netto-Null-Ziel unerreichbar.
Politik erkennt CCS als Schlüsseltechnologie
Nationalrat Stefan Müller-Altermatt (Mitte) lobt CCS als unverzichtbar. Ohne diese Technik seien die Klimaziele kaum realisierbar. Auch Grünen-Nationalrätin Marionna Schlatter hält sie für notwendig. Sie warnt aber: Das dürfe kein Vorwand sein, um weniger im Inland zu tun.
Beide betonen: CO₂-Vermeidung bleibt essenziell. CCS ist kein Ersatz, sondern eine Ergänzung im Kampf gegen den Klimawandel.