Tesla kämpft ums Comeback: Billigmodell und Autopilot sollen die Wende bringen

by Eva Hoffmann
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Neue Modelle und Software sollen Absatz ankurbeln

Tesla will 2025 günstige Elektroautos auf den Markt bringen und seine selbstfahrende Software in Europa zulassen. Damit reagiert das Unternehmen auf sinkende Verkaufszahlen und wachsenden Wettbewerbsdruck. Im Juni begann laut Tesla die erste Produktion eines preiswerteren Modells. Gleichzeitig brach der Gewinn ein, und die Auslieferungen sanken spürbar.


Handelsstreit und politische Unsicherheit belasten das Unternehmen

US-Zölle und Kürzungen bei Förderungen setzen Tesla finanziell stark unter Druck. Laut eigenen Angaben verlor der Konzern allein im zweiten Quartal 300 Millionen Dollar durch neue Handelspolitik. Finanzchef Vaibhav Taneja warnte zudem vor dem Wegfall von Steuergutschriften für E-Autos in den USA. Tesla verzichtete auf eine konkrete Jahresprognose und verwies auf die Unsicherheit globaler Handels- und Steuerpolitik.


Umsatz fällt auf Rekordtief – Gewinne brechen weiter ein

Im Vergleich zum Vorjahresquartal sank der Umsatz um 12 Prozent – der größte Rückgang seit mehr als zehn Jahren. Gleichzeitig brachen die Auslieferungen um 14 Prozent ein. Der Gewinn fiel um 16 Prozent. Die einst komfortablen Margen sind fast verschwunden. Tesla musste in fünf der letzten sechs Quartale sinkende Gewinne hinnehmen. Analysten sehen darin ein ernstes Warnsignal.


Hoffnung liegt auf Europa – Autopilot-Zulassung als Schlüssel

Elon Musk setzt große Hoffnungen auf Europa, um das Geschäft wiederzubeleben. Er erwartet steigende Verkäufe, sobald Teslas Autopilot in Europa genehmigt wird. Die erste Freigabe soll laut Musk in den Niederlanden erfolgen. Auch eine Zulassung durch die EU sei denkbar, trotz der „kafkaesken Bürokratie“. Musk erklärte: „Autonomie ist der Schlüssel.“ Nur die selbstfahrende Technik könne Tesla wieder an die Spitze bringen.


Musk polarisiert – Investoren verlieren Geduld

Elon Musks politische Aktivitäten sorgen zunehmend für Irritationen unter Aktionären. Seit seinem öffentlichen Schulterschluss mit Donald Trump hat die Tesla-Aktie rund 30 Prozent verloren. Im Mai musste der Aufsichtsrat Gerüchte zurückweisen, man suche bereits einen Nachfolger. Musks Abkehr von Trump sorgte nur kurzzeitig für Entspannung. Seine Ideen über eine eigene Partei lassen viele Investoren jedoch ratlos zurück.


Vorstand in der Kritik – Forderungen nach klaren Grenzen

Großaktionär James Fishback forderte in einem Brief, der Vorstand solle Musks politische Ambitionen prüfen. Er stellte infrage, ob sie mit seiner Rolle als CEO vereinbar sind. Auch Analyst Dan Ives sprach sich für strengere Vorgaben aus. Musk konterte auf Social Media mit dem Satz: „Halt den Mund, Dan.“ Markenexperte Daniel Binns sieht in Musks Verhalten ein Imageproblem. Tesla sei einst ohne Werbung durch Leidenschaft gewachsen. Dieses Vertrauen bröckle jetzt. Binns sagte: „Ein neues Modell hilft, reicht aber nicht mehr aus.“ Die Konkurrenz habe längst aufgeholt.

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