Südkorea verbietet neue Downloads der DeepSeek-KI

by Silke Mayr
0 comments

Bedenken wegen Datenschutzes und nationaler Sicherheit

App-Stores in Südkorea haben DeepSeek entfernt, weil es Bedenken zur Verwaltung von Nutzerdaten gibt.
Südkorea hat neue Downloads des chinesischen KI-Chatbots DeepSeek verboten. Die nationale Datenschutzbehörde bestätigte die Entscheidung.

Laut der Behörde darf das KI-Modell erst wieder in Südkorea angeboten werden, wenn „Verbesserungen und Korrekturen“ vorgenommen werden. Diese müssen sicherstellen, dass DeepSeek den südkoreanischen Datenschutzgesetzen entspricht.

DeepSeek wurde nach seiner weltweiten Bekanntheit in Südkorea extrem populär. Innerhalb einer Woche erreichte es über eine Million wöchentliche Nutzer und stand an der Spitze der App-Stores.

Doch mit dem rasanten Erfolg kamen auch kritische Prüfungen. Mehrere Länder haben DeepSeek aufgrund von Datenschutz- und Sicherheitsbedenken eingeschränkt.

Die südkoreanische Datenschutzkommission teilte mit, dass die App seit Samstagabend nicht mehr im Apple App Store oder auf Google Play verfügbar ist.

Zuvor hatten verschiedene südkoreanische Regierungsstellen ihren Mitarbeitern verboten, die KI auf Dienstgeräten zu installieren.

Südkoreas amtierender Präsident Choi Sang-mok bezeichnete DeepSeek als „Schock“, der weitreichende Folgen für verschiedene Industrien des Landes haben könnte – nicht nur für den KI-Sektor.

Globale Einschränkungen und wirtschaftliche Fragen

Obwohl neue Downloads gesperrt sind, können bestehende Nutzer die App weiterhin auf ihren Geräten verwenden oder über die DeepSeek-Website darauf zugreifen.

DeepSeek erschütterte die Technologiebranche, beeinflusste die Märkte und stellte Amerikas Führungsposition im KI-Bereich in Frage. Als das Unternehmen seine neueste Version Ende letzten Monats veröffentlichte, reagierte die Welt besorgt.

Neben Südkorea haben auch Taiwan und Australien DeepSeek von allen Regierungsgeräten verbannt.

In Italien, wo ChatGPT 2023 kurzzeitig gesperrt wurde, gilt jetzt ein ähnliches Verbot für DeepSeek. Die italienische Datenschutzbehörde fordert Änderungen an der Datenschutzpolitik, bevor die App wieder in den Stores verfügbar sein kann.

In den USA schlagen Politiker ein Gesetz vor, das DeepSeek auf allen Bundesgeräten verbieten soll.

Mehrere US-Bundesstaaten haben bereits gehandelt. Texas, Virginia und New York haben Regeln eingeführt, die Regierungsangestellten die Nutzung der App untersagen.

DeepSeek nutzt ein „großes Sprachmodell“ (LLM) mit vergleichbaren Fähigkeiten zu US-KIs wie OpenAIs o1. Doch Berichten zufolge sind die Betriebskosten von DeepSeek erheblich niedriger.

Das wirft Fragen zu den Milliardeninvestitionen in die KI-Infrastruktur der USA und anderer Länder auf.

You may also like