Verkauf bricht zusammen – Vorwürfe gegen Swissmint
Am 1. Juli 2025 startete Swissmint den Verkauf von 2’500 limitierten Jubiläums-Goldvreneli. Der Online-Shop brach jedoch unter dem starken Andrang zusammen. Viele Sammler konnten keine Münzen kaufen, einige bestätigte Bestellungen wurden später storniert.
Ein Sammler reichte daraufhin Strafanzeige wegen Betrugs und Amtsmissbrauchs bei der Bundesanwaltschaft ein. Medien berichten, Swissmint habe den Verkauf manipuliert und bevorzugten Händlern einen Vorteil verschafft.
Tatsächlich erhielten 27 offiziell bevorteilte Händler sowie weitere ausgewählte Käufer trotz technischer Probleme Zugriff auf die Münzen. Nun werden zahlreiche Goldvreneli zu hohen Preisen von bis zu 36.000 Franken auf Verkaufsplattformen gehandelt.
Parlament fordert Antworten
Die Finanzdelegation des Parlaments (Findel) will den Fall genau prüfen. Präsident Lars Guggisberg (SVP) kündigte an, das Thema in der nächsten Sitzung zu besprechen. Außerdem verlangt er eine offizielle Stellungnahme vom zuständigen Finanzdepartement.
Das Eidgenössische Finanzdepartement (EFD), das Swissmint unterstellt ist, weist die Vorwürfe zurück. Man habe keine Informationen über eine Strafanzeige und keine Hinweise auf eine Manipulation. Die IT-Probleme seien auf die enorme Nachfrage zurückzuführen.
Eine interne Untersuchung laufe derzeit, bei der auch alternative Verkaufsverfahren wie Los- oder Auktionssysteme geprüft werden.
Swissmint wiederholt in der Kritik
Schon 2022 sorgte Swissmint mit dem Verkauf von limitierten Platinmünzen für Unmut. Damals stürzte der Webshop ebenfalls ab, und Mitarbeiter kauften selbst Münzen.
Diesmal bestreitet das Finanzdepartement, dass Mitarbeitende Goldvreneli kauften. Die aktuelle Affäre verdeutlicht erneut die Notwendigkeit transparenter und fairer Abläufe beim staatlichen Verkauf von Sammlermünzen.