Sicherheit am WEF in Davos: Schweizweit koordinierter Einsatz

Die Sicherheit am World Economic Forum (WEF) in Davos erfordert die Zusammenarbeit aller Polizeikorps und der Armee in der Schweiz. Eine erhöhte globale Sicherheitslage prägt die Maßnahmen.

by Jerry Jackson
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Sicherheitsdispositiv an aktuelle Gefahren angepasst

Walter Schlegel, Gesamteinsatzleiter und Kommandant der Bündner Kantonspolizei, betonte, dass die Sicherheitslage aufgrund internationaler Konflikte wie den Kriegen in der Ukraine und im Nahen Osten sowie durch Anschläge in Deutschland angespannter sei. Trotz der globalen Risiken sei die Lage in Davos aktuell ruhig. Nach einem Autoanschlag in Magdeburg wurden jedoch zusätzliche Maßnahmen getroffen, darunter schwere Betonsperren, um Fahrzeugangriffe zu verhindern.

Schlegel erklärte, dass vollständige Sicherheit nicht garantiert werden könne. Dennoch wurde das Sicherheitsdispositiv über Jahre kontinuierlich verbessert und für größere Anschlagsszenarien vorbereitet. Die sichtbare Präsenz der Sicherheitskräfte soll Sicherheit vermitteln und potenzielle Bedrohungen abschrecken.

Polizei schützt Teilnehmer, Bevölkerung und Meinungsfreiheit

Zu den Aufgaben der Polizei in Davos gehören der Schutz der Bevölkerung, der Gäste und der Gebäude sowie die Absicherung von Kongressen und Veranstaltungen. Demonstrationen und Meinungsäußerungen werden ermöglicht, während die Sicherheit gewährleistet bleibt.

Ein zentrales Risiko bleibt, dass einer der Teilnehmer des WEF, darunter etwa 100 völkerrechtlich geschützte Personen mit erhöhtem Schutzbedarf, Opfer eines Vorfalls wird. Der Polizeikommandant versicherte, dass der Schutz aller Anwesenden oberste Priorität habe. Das WEF sei „der Großauftrag“ für die Sicherheitskräfte.

Armee unterstützt mit 5000 Angehörigen und Luftwaffe

Die Sicherheit am WEF wird von bis zu 5000 Armeeangehörigen im Assistenzdienst unterstützt, erklärte Divisionär Maurizio Dattrino. Rund die Hälfte der Soldaten ist in und um Davos aktiv, während die andere Hälfte dezentrale Aufgaben im ganzen Land erfüllt. Die Armee schützt Infrastruktur, bietet logistische Unterstützung und führt Lufttransporte durch.

Die Luftwaffe sichert den Luftraum über Davos in Zusammenarbeit mit den Luftstreitkräften aus Österreich und Italien. Sie übernimmt den Transport völkerrechtlich geschützter Personen, wenn möglich per Luftweg. Darüber hinaus unterstützt die Armee Rettungsdienste und stellt medizinisches Personal bereit.

Zu den weniger sichtbaren Aufgaben der Armee gehört das Aufstellen von Absperrgittern. Dieses Jahr umfasst die Gitterwand eine Gesamtlänge von 52 Kilometern. Auch 600 Kleinfahrzeuge der Armee sind im Einsatz, um die Sicherheit vor Ort zu gewährleisten.

Die koordinierte Zusammenarbeit zwischen Polizei, Armee und internationalen Partnern macht die Sicherheitsmaßnahmen rund um das WEF zu einer schweizweiten und logistischen Großaufgabe.

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