Schweden fordert Transparenz von China wegen mutmaßlicher Schäden an Unterseekabeln

by Richard Parks
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Schweden hat eine offizielle Anfrage an China gestellt, um mögliche Verwicklungen in die Beschädigung von zwei wichtigen Unterseekabeln in der Ostsee zu klären. Ministerpräsident Ulf Kristersson erklärte am Donnerstag, dass die schwedischen Behörden mit Nachdruck um Zusammenarbeit bitten, um den Vorfall aufzuklären.

„Wir haben eine formelle Bitte an China gerichtet und erwarten volle Kooperation, um Klarheit zu schaffen“, sagte Kristersson auf einer Pressekonferenz.

Die Vorfälle betreffen zwei Glasfaserkabel, eines zwischen Schweden und Litauen und eines zwischen Finnland und Deutschland. Beide wurden am 17. November beschädigt. Ein chinesisches Schiff namens Yi Peng 3 geriet ins Zentrum der Ermittlungen, da es sich zum Zeitpunkt der Beschädigungen in der Nähe befand und seitdem im Kattegat zwischen Schweden und Dänemark vor Anker liegt. Es wird von der dänischen Marine überwacht.

Ein Bericht des Wall Street Journal legt nahe, dass die Kabel durch ein absichtlich über den Meeresboden gezogenen Anker beschädigt worden sein könnten. Experten zufolge gibt es keine seismischen Signale, die auf Explosionen hindeuten, was diese Theorie stützen könnte. Chinas Regierung wies jedoch jede Verantwortung für die Vorfälle zurück.

Die schwedische Staatsanwaltschaft und Polizei bestätigten, dass die beschädigten Kabel innerhalb der schwedischen Wirtschaftszone liegen. Die Ermittlungen laufen unter anderem wegen schwerer Sachbeschädigung. Proben der Kabel wurden zur Analyse gesichert, um die genaue Ursache festzustellen.

Die Schäden an der Infrastruktur haben Sicherheitsbedenken in der Region verstärkt, da ähnliche Vorfälle in der Vergangenheit bereits für Aufsehen sorgten. Im Oktober 2023 wurde die Balticconnector-Gaspipeline zwischen Finnland und Estland schwer beschädigt, wobei ebenfalls ein chinesisches Schiff als möglicher Verursacher genannt wurde.

Kristersson betonte, dass die Ostsee ein Hochrisikogebiet für solche Aktivitäten sei und dass man derzeit niemanden beschuldigen könne. Er forderte jedoch eine gründliche Untersuchung, um weitere Bedrohungen für die kritische Infrastruktur zu verhindern.

Die Ermittler hoffen, dass durch internationale Zusammenarbeit die Vorfälle aufgeklärt und Maßnahmen ergriffen werden können, um solche Schäden künftig zu vermeiden.

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