Anwälte wegen angeblicher Unterstützung verurteilt
Vadim Kobzev, Alexei Liptser und Igor Sergunin wurden zu Haftstrafen zwischen drei und fünfeinhalb Jahren verurteilt. Die Behörden warfen ihnen vor, Nachrichten von Navalny an seine Unterstützer weitergeleitet zu haben, die als extremistisch eingestuft wurden.
Die Anwälte hatten während Navalnys Haftzeit regelmäßig Botschaften übermittelt, in denen er unter anderem den Krieg in der Ukraine verurteilte. Obwohl die Weitergabe von Nachrichten durch Anwälte in russischen Gefängnissen üblich ist, bezeichnete das Gericht dies als Beihilfe zu kriminellen Aktivitäten.
Internationale Kritik und Forderungen
Die Urteile lösten weltweit Empörung aus. Länder wie die USA, Großbritannien, Frankreich und Deutschland verurteilten die Haftstrafen scharf. Sie bezeichneten das Vorgehen als Angriff auf die Menschenrechte und die Arbeit von Verteidigern.
Navalnys Witwe, Julia Nawalnaja, nannte die Anwälte politische Gefangene und forderte ihre sofortige Freilassung. Menschenrechtsgruppen äußerten die Befürchtung, dass solche Urteile die Verteidigung politischer Gefangener erheblich erschweren werden.
Zunehmende Gefahr für Anwälte
Menschenrechtsorganisationen wie OVD warnten, dass das Verteidigen von politischen Gefangenen in Russland immer riskanter wird. Kobzev verglich die aktuellen Repressionen mit den Massenverhaftungen der Stalin-Zeit und betonte die wachsende Gefahr für Anwälte, die sich gegen die Regierung stellen.
Die Verurteilung der Anwälte zeigt, dass der Kreml nicht nur Oppositionelle, sondern auch deren Verteidiger ins Visier nimmt. Dies gefährdet die wenigen noch bestehenden rechtsstaatlichen Prinzipien und verschärft die Isolation von politischen Gefangenen in Russland weiter.