Das Wetter zeigt sich heuer als wahre Geschmackssache. Für Gemüse und Obst bringt der Regen jedoch Vorteile. Viele Sorten wachsen im anhaltenden Schnürlregen besonders gut. Vor allem leiden die Pflanzen weniger unter Schädlingen.
Kohl profitiert stark vom Regen
Kraut und Kohl lieben die Nässe. Ob Spitzkraut, Weißkraut oder Rotkraut – das Kohlgemüse ist der klare Gewinner des vielen Regens. Biogemüsebauer Peter Forsthuber aus Seekirchen erklärt, dass das Gemüse kaum noch von Fraßfeinden befallen wird. Die Schmetterlinge, die die Pflanzen schädigen, fliegen bei Dauerregen kaum. Auch Erdflöhe, die eher warme und trockene Bedingungen bevorzugen, treten kaum auf. Sie leiden deutlich unter der feuchten Witterung.
Schädlinge bevorzugen heiße und trockene Bedingungen
Das trockene Frühjahr hinterließ bei vielen Gemüsesorten Schäden. Nach dem Pflanzen herrschten Hitze und Trockenheit. Die äußeren Blätter der Pflanzen zeigten starke Fraßschäden. Doch im Inneren bildeten sich gesunde Köpfe, die unversehrt blieben. Auf dem kleinsten Landwirtschaftsbetrieb in Seekirchen, dem sieben Hektar großen Almannsgrub-Hof, wachsen 50 verschiedene Bio-Gemüsesorten. Die Erdäpfel erscheinen dieses Jahr besonders groß und zahlreich.
Nicht alle Gemüsesorten mögen Nässe
Die Nässe kommt jedoch nicht allen Pflanzen zugute, betont der Biobauer. Besonders Salate leiden unter der Feuchtigkeit. Sie bevorzugen trockene Böden und eine gute Belüftung von unten. Ständige Nässe erschwert den Salaten das Wachstum.
Heidelbeerernte im Flachgau profitiert vom Wetter
20 Kilometer entfernt in Straßwalchen erntet der Taigner-Bauer Hans Mayerhofer elfhundert Heidelbeersträucher. Wöchentlich sammelt er fast 200 Kilogramm Beeren – eine außergewöhnlich hohe Menge. Das Wetter fördert das Wachstum der Früchte hervorragend. Mayerhofer hofft auf einige trockene Phasen, damit die Ernte trocken bleibt. Die Heidelbeeren haben in diesem Sommer eine beeindruckende Größe erreicht.
Zu viele Früchte können zum Problem werden
Streng genommen sind die Beeren fast zu gut gewachsen. Die vielen Früchte oben an den Sträuchern können Mitte August nicht mehr alle ausreifen. Das wäre schade, da dann die Ernte kleiner ausfallen könnte.
Auch andere Obstsorten zeigen prächtige Erträge
Neben Heidelbeeren tragen auch Brombeersträucher viele Früchte. Obstbäume wie Apfel und Birne gedeihen diesen Sommer prächtig. Marillen wachsen ebenso gut. Sogar exotische Pflanzen wie die japanische Weinbeere gedeihen auf dem Hof wunderbar.