Rechtsstreit um 007: Eigentümer verteidigen James-Bond-Markenrechte

by David Meier
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Österreichischer Unternehmer attackiert Markenrechte in Europa

Ein österreichischer Unternehmer greift die Rechte an der Marke James Bond in Europa an. Josef Kleindienst fordert die Löschung mehrerer Marken, darunter „James Bond“, „007“ und der Satz „Bond, James Bond“. Er behauptet, die Rechteinhaber hätten diese Marken nicht ausreichend genutzt.

Kleindienst lebt in Dubai und entwickelt dort das Milliardenprojekt „Heart of Europe“. Er reichte Beschwerden beim EUIPO und beim britischen Amt für geistiges Eigentum ein. Er beanstandet insbesondere, dass die Merchandisingrechte über fünf Jahre hinweg nicht genutzt wurden.

Rechteinhaber schlagen Alarm und gehen juristisch vor

Danjaq, die US-Firma hinter den Bond-Rechten, wehrt sich entschieden gegen die Forderungen. Sie verwaltet die Rechte gemeinsam mit der britischen Produktionsfirma Eon. Danjaqs Anwälte sprechen von einem „beispiellosen Angriff“ auf das globale Franchise.

Rudolf Böckenholt von der Kanzlei Boehmert & Boehmert betont: „James Bond genießt in der EU höchsten Markenstatus.“ Danjaq habe die Marken für zahlreiche Produkte und Dienstleistungen lizenziert – von Luxusartikeln bis zu Alltagswaren.

Kleindienst meldet eigene Bond-Marke an

Der Geschäftsmann beantragte zusätzlich seine eigene EU-weite Markenanmeldung für „James Bond“. In Großbritannien verzichtete er darauf – offenbar wegen strengerer Prüfregeln und möglicher „Bösgläubigkeit“ bei der Anmeldung.

Mark Caddle von der Kanzlei Withers & Rogers erklärt: „Das britische Amt wendet die Prüfpflicht strenger an als das EU-Pendant.“ Danjaq könne in Großbritannien leichter auf schlechte Absichten pochen.

Danjaq präsentiert Nutzungsnachweise und wehrt sich gegen „Missbrauch“

Danjaqs Anwälte sammeln Beweise für die Nutzung der Markenrechte. Sie werfen Kleindienst gleichzeitig „prozessualen Missbrauch“ vor. Sie zweifeln an seinem kommerziellen Interesse an den Marken.

Caddle kommentiert: „Die Verteidigungsstrategie legt nahe, dass Danjaq Kleindiensts Vorgehen für nicht legitim hält.“ Er sieht den globalen Markenwert von James Bond als Magnet für Nachahmer.

James-Bond-Zukunft in Amazon-Händen

Amazon kaufte 2021 das Studio MGM und übernahm damit Mitbesitz an den Filmrechten. Medienberichten zufolge zahlte Amazon über eine Milliarde Dollar für die kreative Kontrolle.

Amazon kann seither Filme und mögliche Serien umsetzen, ohne Genehmigung von Barbara Broccoli und Michael G. Wilson, den bisherigen Hauptverantwortlichen der Filmreihe.

Neue Produzenten benannt – Termin offen

Amazon benannte Amy Pascal und David Heyman als Produzenten des nächsten Films. Beide verfügen über große Erfahrung im Blockbuster-Kino. Ein Veröffentlichungstermin oder die neue Hauptfigur stehen jedoch noch aus.

Pascal arbeitete an früheren Bond-Filmen wie Skyfall und Casino Royale. Heyman produzierte unter anderem die Harry Potter– und Phantastische Tierwesen-Reihen. Er zählt zu den kommerziell erfolgreichsten Produzenten der Welt.

Fazit: Franchise verteidigt sich gegen Markenstreit

Danjaq verteidigt die Marken mit aller Entschlossenheit. Die Eigentümer wollen den kulturellen und wirtschaftlichen Wert des 007-Universums sichern. Der Rechtsstreit zeigt, wie umkämpft berühmte Marken im digitalen Zeitalter sind.

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