Wladimir Putin erklärte am Freitag, dass Russland zu neuen Friedensverhandlungen mit der Ukraine bereit sei. Trotz andauernder Drohnenangriffe auf beiden Seiten betonte er in Minsk: Beide Länder sprechen bereits über den Zeitpunkt des nächsten Treffens.
Putin kündigte an, dass mögliche Bedingungen für eine Waffenruhe Thema der Gespräche sein sollen – obwohl der Kreml diese bislang stets ablehnte.
Gipfeltreffen bleibt unwahrscheinlich
Die Ukraine wünscht sich direkte Verhandlungen zwischen Präsident Selenskyj und Putin. Verteidigungsminister Rustem Umerov sprach sich klar dafür aus. Doch Putins Haltung macht dieses Treffen unwahrscheinlich.
Er betonte, dass ein Gipfel nur stattfinden könne, wenn zuvor ein Friedensabkommen vorliegt. Das könne Monate oder sogar Jahre dauern. Zudem zweifelt Putin Selenskyjs Legitimität an – eine Behauptung, die Kiew und seine Partner strikt zurückweisen.
Drohnenkrieg und Abwehrmaßnahmen nehmen zu
Die ukrainische Luftwaffe meldete, dass Russland in der Nacht 363 Drohnen und acht Raketen abgefeuert habe. 359 Drohnen sowie sechs Raketen wurden laut eigenen Angaben abgewehrt.
Russland wiederum meldete 39 abgeschossene ukrainische Drohnen, unter anderem über Rostow und Wolgograd. Beide Seiten setzen stark auf Drohnen – das Kriegsfeld dient zunehmend als Testgelände für neue Waffen.
Ukrainische Drohnen erzielten bereits spektakuläre Erfolge: Anfang Juni trafen sie ein Drittel von Moskaus strategischer Bomberflotte.
In der Region Sumy stoppte die Ukraine laut General Oleksandr Syrsky einen russischen Vorstoß. Dadurch verhinderte Kiew die Verlegung von 50.000 russischen Soldaten. Als Reaktion auf russische Angriffe setzt die Ukraine nun verstärkt eigene Abfangdrohnen statt mobiler Flugabwehrtrupps ein.