Ägypten stoppte Dutzende Aktivisten, die einen Marsch nach Gaza planten. Die Teilnehmenden wollten von Arish zur Grenze ziehen, um gegen die israelische Blockade zu protestieren. Behörden hinderten sie jedoch an der Einreise oder schoben sie wieder ab.
Laut ägyptischem Innenministerium reisten viele ohne erforderliche Genehmigung. Die Organisatoren erklärten, sie hätten mit Botschaften kommuniziert und Auflagen beachtet. Trotzdem verweigerte Ägypten mehr als 30 Menschen die Einreise, darunter viele mit europäischen Pässen.
Regierung betont nationale Sicherheit
Ägyptens Außenministerium bekräftigte, man behalte sich vor, Maßnahmen zum Schutz der Landesgrenzen zu ergreifen. Wer sensible Gebiete wie den Sinai ohne Erlaubnis betrete, gefährde die nationale Sicherheit. Nur genehmigte Reisen seien erlaubt.
Zwar forderte Ägypten mehrfach humanitäre Hilfe für Gaza und kritisierte Israels Vorgehen öffentlich. Dennoch duldet die Regierung keine unkontrollierten Protestaktionen, besonders nicht in Grenzregionen. In diesem Spannungsfeld bleibt jeder Versuch einer politischen Aktion heikel.
Hungerkrise in Gaza verschärft sich
Die Aktivisten wollten mit ihrem Marsch die humanitäre Notlage im Gazastreifen hervorheben. Israel hatte im März eine Totalblockade verhängt, die nur leicht gelockert wurde. Hilfsorganisationen warnen inzwischen vor einer Hungersnot.
Laut internationalen Experten leiden über eine Million Palästinenser unter extremem Nahrungsmangel. Fast 500.000 Menschen stehen kurz vor einer Hungersnot. Israel wies die Warnungen als übertrieben zurück. Die internationale Gemeinschaft drängt weiter auf humanitären Zugang. Der Marsch nach Gaza bleibt ein Symbol zivilen Widerstands – auch wenn er nicht starten durfte.