Polen ruft Botschafter nach Asyl für Romanowski zurück

by Rudolph Angler
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Polen hat seinen Botschafter in Budapest auf unbestimmte Zeit zurückgerufen, nachdem Ungarn Marcin Romanowski politisches Asyl gewährt hat. Romanowski, ehemaliger stellvertretender polnischer Justizminister und PiS-Abgeordneter, wird in Polen wegen Korruption und Missbrauchs öffentlicher Gelder gesucht.

Das polnische Außenministerium bestellte den ungarischen Botschafter ein und nannte die Entscheidung „eine Beleidigung polnischer Bürger und Behörden.“ Die Asylgewährung hat die diplomatischen Spannungen zwischen den beiden Ländern erheblich verschärft.

Romanowskis rechtliche Lage und Ungarns umstrittene Entscheidung

Die polnische Polizei suchte Romanowski, nachdem ein Gericht Untersuchungshaft angeordnet hatte. Ein europäischer Haftbefehl wurde ausgestellt, als sich herausstellte, dass er ins Ausland geflohen war.

Am Donnerstag bestätigten ungarische Behörden Romanowskis Asylstatus, was Polen als Verletzung des europäischen Rechtsrahmens ansieht. Romanowskis Anwalt hatte die Entscheidung Stunden vor ihrer Veröffentlichung angedeutet.

Tusk warnt vor politischem Bruch

Premierminister Donald Tusk warnte Ungarn vor Maßnahmen, die europäisches Recht untergraben könnten, und hob die möglichen Folgen hervor. „Sollte Budapest merkwürdige Entscheidungen treffen, würde Viktor Orbán in eine prekäre Lage geraten, nicht ich“, sagte Tusk.

Die Asylentscheidung verschärft die Spannungen zwischen Polen und Ungarn, die traditionell enge Partner innerhalb der EU waren. Die Kontroverse deutet auf eine zunehmende Kluft zwischen den beiden Nationen hin.

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