Österreichische FPÖ-Politikerin bricht Interview wegen COVID-19-Debatte abrupt ab

by Rudolph Angler
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Fünf Jahre nach dem Ausbruch von COVID-19 sorgt das Thema in Österreich weiterhin für politische Spannungen. Am Dienstag zeigte der österreichische Sender ORF eine hitzige Szene mit FPÖ-Gesundheitssprecherin Dagmar Belakowitsch-Jenewein, die ein Interview abrupt abbrach, nachdem sie mit Daten zur COVID-19-Sterblichkeit konfrontiert wurde.

Die rechtspopulistische Freiheitliche Partei Österreichs (FPÖ) hat sich stets als Gegnerin von Pandemie-Maßnahmen positioniert. Die Reaktion von Belakowitsch-Jenewein zeigt, wie tief die Skepsis der Partei gegenüber COVID-19-Politiken verwurzelt ist.

Belakowitsch-Jenewein gerät in Impfdebatte und verlässt wütend das Interview

Während des Interviews erwähnte die ORF-Journalistin eine Übersterblichkeit in FPÖ-Hochburgen, woraufhin Belakowitsch-Jenewein empört reagierte. Sie forderte Beweise für diese Behauptung, bevor sie ausrief: „Das ist ja der größte Schas überhaupt!“

Sichtlich aufgebracht verließ sie das Interview, begleitet von einem männlichen Begleiter, der „Biontech“ murmelte – eine Anspielung auf das Pharmaunternehmen, das einen der ersten COVID-19-Impfstoffe entwickelte.

Bevor sie ging, warf Belakowitsch-Jenewein der Journalistin vor, von Biontech bezahlt zu werden, und befeuerte damit Verschwörungstheorien über den Einfluss der Pharmaindustrie.

COVID-19 bleibt für FPÖ-Wähler ein wichtiges Thema

Biontech-Pfizer war eines der Unternehmen, das in Rekordzeit einen COVID-19-Impfstoff entwickelte und damit weltweit zur Eindämmung der Pandemie beitrug. Die FPÖ – insbesondere Belakowitsch-Jenewein – radikalisierte sich im Laufe der Pandemie zunehmend gegen staatliche Maßnahmen und Impfkampagnen.

In einer früheren Aussage erklärte sie dem ORF: „Ich bin nicht geimpft und hatte noch nie Corona.“

Obwohl COVID-19 als Wahlkampfthema insgesamt an Bedeutung verloren hat, bleibt es für FPÖ-Wähler besonders relevant.

Eine Umfrage bei der Nationalratswahl 2023 ergab, dass 34 % der FPÖ-Anhänger während des Wahlkampfs häufig über COVID-19 diskutierten – doppelt so viele wie im nationalen Durchschnitt.

In den letzten österreichischen Wahlen haben jedoch andere Themen – wie Inflation und Migration – die Pandemie als entscheidende Wahlkampfthemen abgelöst und die politische Landschaft des Landes geprägt.

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