Ökostrom mit Nebenwirkungen

by Jan Köhler
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Erneuerbare Energien gelten weltweit als klimafreundliche Alternative zu fossilen Brennstoffen. Doch sie bleiben nicht folgenlos.
Umweltschützer und Fachleute betonen, dass “grün” nicht gleichbedeutend mit “wirkungslos” ist.
Die Produktion von Wind- und Sonnenenergie verursacht spürbare Eingriffe in Natur und Landschaft.
Natalia Corbalán von SOS Rural kritisiert die wahllose Nutzung des Begriffs „grün“ für alle Energieprojekte.

Im spanischen Jaén sollen vier Solarparks in Lopera über 100.000 Olivenbäume verdrängen.
In der Region sind über 20 weitere Projekte geplant.
Mehrere Umweltinitiativen haben daher Klagen eingereicht, um landwirtschaftliche Flächen zu schützen.

Windkraftanlagen im Meer stören Lebensräume und gefährden Zugvögel.
Zudem belasten der Rohstoffabbau für Windräder und Solarpanels die Umwelt erheblich.
Auch E-Autos brauchen seltene Metalle, deren Förderung Natur und Menschen beeinträchtigt.

Planung statt Flächenwettlauf

Erneuerbare Energien helfen beim Klimaschutz, sagen Experten – aber sie fordern mehr Rücksicht bei deren Ausbau.
Daniel Jato Espino von der Universität Valencia warnt vor unkontrollierter Ausweitung.
Fehlende Planung schade der Landschaft und verdränge Landwirtschaft und Fischerei.

Mar Asunción von WWF weist darauf hin, dass weniger als 2 % Spaniens Fläche reichen würden.
Wichtig sei die Auswahl geeigneter Orte mit möglichst geringer Umweltbelastung.
Der Ausbau dürfe kein „Wettlauf um Megawattzahlen“ sein, mahnt Jato Espino.

Klima schützen – Natur erhalten

Die Energiewende muss durchdacht, regional abgestimmt und ökologisch vertretbar erfolgen.
Nur ein klarer gesetzlicher Rahmen kann Schäden für Natur und Bevölkerung verhindern.
Klimaschutz darf nicht auf Kosten ländlicher Räume und traditioneller Lebensweisen geschehen.
Die Herausforderung liegt im klugen Ausgleich zwischen ökologischem Wandel und sozialer Verantwortung.

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