Nur noch zwei Jahre bis zur Erschöpfung des CO₂-Budgets für 1,5-Grad-Ziel

by David Meier
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Das weltweite CO₂-Budget zur Begrenzung der Erderwärmung auf 1,5 °C reicht laut führenden Klimawissenschaftlern nur noch für zwei Jahre, wenn die Emissionen auf dem heutigen Niveau bleiben. Das Budget von 80 Milliarden Tonnen CO₂, das eine 66-prozentige Chance bietet, das Ziel zu erreichen, wäre demnach bis 2026 verbraucht. Danach müsste CO₂ aktiv aus der Atmosphäre entfernt werden, um das Klima langfristig zu stabilisieren.

2024 war zudem das heißeste Jahr seit Messbeginn, mit einem weltweiten Temperaturdurchschnitt von 1,5 °C über dem vorindustriellen Niveau – ein historischer, aber alarmierender Wendepunkt.

Klimakrise beschleunigt sich – dramatische Folgen drohen

Die CO₂-Emissionen erreichten 2024 ein neues Rekordhoch. Gleichzeitig stieg der Energieüberschuss durch Treibhausgase im Vergleich zum vorangegangenen Jahrzehnt um 25 Prozent. Der Meeresspiegel steigt mittlerweile doppelt so schnell wie noch 1971–2018 – mit jährlich 4 mm – und gefährdet Millionen in Küstenregionen.

Prof. Joeri Rogelj (Imperial College London) betont: Ein Überschreiten der 1,5 °C sei kaum noch vermeidbar – doch jede Zehntelgrad weniger reduziere Leid und Risiken deutlich. Deshalb sei der UN-Klimagipfel Cop30 im November entscheidend für wirksame Emissionskürzungen.

Energiewende im Gang – aber unzureichend schnell

Zwar wachsen Wind- und Solarenergie weltweit rasant und verhindern die schlimmsten Klimaszenarien (4–5 °C), doch der globale Energiehunger lässt die Verbrennung fossiler Brennstoffe weiter steigen. Die Energiewende ist eingeleitet, aber ihr Tempo reicht bei Weitem nicht aus, um die Katastrophe zu verhindern.

Der Bericht, veröffentlicht in Earth System Science Data, basiert auf IPCC-Methoden, erscheint aber jährlich. Die Botschaft ist klar: Jedes Jahr zählt, jeder vermiedene CO₂-Ausstoß mindert künftiges Leid – besonders für die verletzlichsten Menschen weltweit.

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