Lando Norris schied beim Großen Preis von Kanada nach einem spektakulären Unfall mit seinem McLaren-Teamkollegen und WM-Rivalen Oscar Piastri aus dem Rennen aus. George Russell nutzte die Kollision und fuhr von der Pole-Position zu einem souveränen Sieg vor Max Verstappen und Mercedes-Teamkollege Kimi Antonelli, der erstmals auf dem Podium stand.
Teamkollision mit Folgen
Drei Runden vor Schluss kam es zum dramatischen Wendepunkt: Norris versuchte, Piastri auf der Start-Ziel-Geraden zu überholen, unterschätzte jedoch die Geschwindigkeit und krachte mit rund 320 km/h ins Heck seines Teamkollegen. Während Piastri mit beschädigtem Auto noch Vierter wurde und seinen Vorsprung in der Fahrerwertung auf 22 Punkte ausbaute, musste Norris seinen Wagen abstellen. Über Funk übernahm er sofort die Verantwortung: „Alles mein Fehler. Dumm von mir.“
Russell fehlerfrei zum Sieg
An der Spitze lieferte George Russell ein fehlerfreies Rennen ab. Beim Start ließ er Verstappen keine Chance und behauptete souverän die Führung. Schnell konnte er sich aus dem DRS-Fenster befreien und kontrollierte das Rennen von vorn. Der Sieg war sein erster seit Las Vegas 2024.
Verstappen, der seit dem kontroversen Vorfall mit Russell in Spanien unter Beobachtung stand, musste sich mit Platz zwei begnügen. Russell kommentierte dazu gelassen: „Wir sind Freunde, alles gut.“
Mercedes-Debütant auf dem Podium
Kimi Antonelli, der als Rookie für Mercedes fährt, überzeugte mit einem starken Rennen und belohnte sich mit Platz drei – seinem ersten Formel-1-Podium. Piastri musste sich nach der Kollision mit Norris mit Platz vier zufriedengeben, profitierte aber vom Ausfall seines Teamkollegen in der Gesamtwertung.
Probleme bei Norris und Hamilton
Norris hatte das Rennen stark begonnen: Auf harter Reifenmischung konnte er sich vom zehnten Startplatz nach vorn kämpfen, überholte Alonso und später Hamilton. Doch ein verkürzter zweiter Stint auf Medium-Reifen und die Kollision mit Piastri beendeten seinen Podiumstraum.
Hamilton hatte einen durchwachsenen Nachmittag. Nach einem unglücklichen Kontakt mit einem Groundhog erlitt sein Ferrari leichte Schäden. Am Ende belegte er Rang sechs.
Fazit
Der Große Preis von Kanada bot Dramatik bis zur letzten Runde. Mercedes präsentierte sich stark mit zwei Fahrern auf dem Podium, während McLaren eine bittere interne Kollision zu verkraften hat. Russell rückte durch seinen Sieg bis auf 62 Punkte an Piastri heran – das Titelrennen bleibt offen.