Die niederländische Regierung hat eine politische Krise überstanden, die durch den Rücktritt von Finanzministerin Nora Achahbar ausgelöst wurde. Achahbar trat zurück, nachdem Geert Wilders, der Vorsitzende der rechtspopulistischen Partei für die Freiheit, in einem umstrittenen Kommentar die marokkanische Community für gewalttätige Ausschreitungen nach einem Fußballspiel zwischen Ajax Amsterdam und Maccabi Tel Aviv verantwortlich gemacht hatte.
Wilders hatte die Gewalt als Folge von „Marokkanern, die Juden vernichten wollen“ beschrieben, was zu heftigen Reaktionen in der Politik führte. Der Vorwurf, dass „Muslime Juden jagen“, verstärkte die gesellschaftliche Polarisierung, was schließlich Achahbar dazu veranlasste, ihren Rücktritt zu erklären. Sie äußerte, dass die zunehmende Polarisierung ihre Fähigkeit beeinträchtige, ihre Rolle als Finanzministerin auszuführen.
Trotz ihres Rücktritts zeigte sich Premierminister Dick Schoof optimistisch und versicherte, dass die Koalition weiterhin handlungsfähig bleibe. Er wies Rassismusvorwürfe gegen die Regierung zurück und betonte, dass die Zusammenarbeit fortgesetzt werde. Die Opposition, insbesondere Frans Timmermans von den Grünen, kritisierte jedoch scharf Wilders’ Äußerungen und warf ihm vor, die Spannungen in der Gesellschaft weiter anzuheizen.
Die Gewaltausschreitungen nach dem Spiel, bei denen mehrere Personen verletzt wurden und mindestens 60 Festnahmen erfolgten, haben die politische Debatte über den Umgang mit gesellschaftlicher Spaltung und Integration erneut angestoßen.