NHS-Managerin muss „Schlafgummis“ mit Melatonin vom Markt nehmen

by David Meier
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Die britische Arzneimittelbehörde MHRA hat Sally Westcott, NHS-Managerin und Inhaberin der Firma Nutrition Ignition, angewiesen, Kindergummis mit angeblich nicht deklariertem Melatonin vom Markt zu nehmen. Die in China hergestellten Magnesium-Glycinat-Gummis wurden online als „natürliche Einschlafhilfe“ beworben und von Eltern als „Wundermittel“ beschrieben. Tatsächlich enthielten sie laut einem unabhängigen Gutachten relevante Mengen des verschreibungspflichtigen Schlafhormons Melatonin, das in Großbritannien nur ärztlich verordnet werden darf. Die Analyse ergab pro Gummi 0,53 mg Melatonin, was für Kinder eine wirksame Dosis darstellt und ohne ärztliche Aufsicht gefährlich sein kann.

Zwei Mütter hatten den Fall ins Rollen gebracht, nachdem ihre Kinder nach dem Verzehr der Gummis ungewöhnlich schnell einschliefen. Sie ließen die Gummis testen und informierten MHRA und Amazon. Die Behörden ermitteln nun, Amazon nahm das Produkt offline, auf eBay war es jedoch noch erhältlich. Westcott bestreitet, wissentlich verbotene Substanzen verkauft zu haben, und kündigte weitere Tests an.

Experten und Eltern alarmiert

Eine der Mütter zeigte sich schockiert darüber, wie leicht verschreibungspflichtige Medikamente online verkauft werden. Sie kritisierte den unregulierten Markt und die Verantwortungslosigkeit von Plattformen wie Amazon. Die Mutter einer Tochter mit ADHS betonte, dass sie ohne den Zufall einer ärztlichen Verschreibung von Melatonin eine gefährliche Überdosierung riskiert hätte. Sie fordert mehr Transparenz und Regulierung im Onlinehandel von Nahrungsergänzungsmitteln.

Melatonin-Gummis sind in den USA und China frei verkäuflich, während in Großbritannien ein versteckter Markt für solche Produkte entstanden ist. Experten warnen vor möglichen Langzeitfolgen für Kinder und sehen dringenden Handlungsbedarf, um den Schutz von Familien und Kindern sicherzustellen.

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