Streit um Kopftuch sorgt für Diskussionen
In Eschenbach SG wollte eine muslimische Frau als Lehrerin arbeiten. Sie trägt ein Kopftuch. Einige Eltern protestierten. Die Schule stellte sie daraufhin nicht ein. Der Vorfall löste eine landesweite Debatte aus. Die Frage steht im Raum: Haben religiöse Symbole im Schulzimmer Platz?
Lehrkräfte sollen auf religiöse Zeichen verzichten
Der Lehrerverband fordert Neutralität im Auftreten. Lehrpersonen sollen keine religiösen Symbole tragen. Dazu gehören Kopftuch, Kreuzkette und Kippah. Christian Hugi, Vizepräsident des Verbands, betont das klar. Lehrer haben eine Vorbildfunktion für Kinder. Religiöse Zeichen können Kinder beeinflussen. Auch ungewollte Wirkung ist möglich. Um freie Entwicklung zu ermöglichen, braucht es Zurückhaltung. Die Regelung gilt nur für Lehrpersonen. Schüler dürfen religiöse Zeichen tragen. Sie handeln nicht im öffentlichen Auftrag.
Uneinheitliche Regelungen erschweren den Alltag
Der Schulleiterverband teilt diese Sicht weitgehend. Präsident Thomas Minder weist aber auf rechtliche Unsicherheiten hin. Nicht alle Kantone regeln das Thema gleich. Einige verbieten religiöse Zeichen per Gesetz. Andere empfehlen Zurückhaltung oder schweigen dazu. Das sorgt für Unterschiede im Schulalltag. Lehrer mit Kreuzkette werden oft akzeptiert. Kopftuchtragende Lehrerinnen haben es meist schwerer. Dennoch gibt es sie an einzelnen Schulen.
Klare gesetzliche Lösung wird immer dringender
Ein Urteil des Bundesgerichts erlaubt Kopftuchverbote seit den 1990er-Jahren. Trotzdem bleibt die Lage unklar. Thomas Minder fordert politische Klärung. Nur eine nationale Regelung kann für Einheit sorgen. Ein Komitee mit Nähe zur SVP plant eine Initiative. Sie will Kopftücher an öffentlichen Schulen verbieten. Das soll für Lehrerinnen und Schülerinnen gelten. Vom Kindergarten bis zur Hochschule. Der Vorschlag dürfte politische Debatten weiter anheizen.