Neue Zölle entfachen internationalen Streit

by Jan Köhler
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US-Präsident Donald Trump kündigte am Samstag neue Zölle von 30 % auf Waren aus der EU und Mexiko an. Diese Maßnahme tritt am 1. August in Kraft. Sie betrifft zwei der wichtigsten Handelspartner der USA. Viele internationale Führungskräfte äußerten sich enttäuscht.

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen betonte die Bereitschaft zur Verhandlung. Sie unterstrich die Bedeutung eines stabilen, transatlantischen Miteinanders. Gleichzeitig warnte sie vor Vergeltungsmaßnahmen. „Wir bevorzugen Lösungen durch Dialog“, erklärte sie auf einer Pressekonferenz. Die EU plane Gegenmaßnahmen, falls keine Einigung erzielt werde.

Die Kommission verschob geplante Strafzölle auf US-Waren. Sie hofft, bis Monatsende ein Abkommen zu erreichen. Von der Leyen sprach gemeinsam mit Indonesiens Präsident Prabowo Subianto. Sie betonte die Notwendigkeit neuer Handelspartner und weniger Abhängigkeit.

Europäische Stimmen gegen Eskalation

Antonio Costa stellte sich hinter die Kommission. Auf X schrieb er: „Die EU steht geschlossen und verteidigt ihre Interessen.“ Frankreichs Präsident Emmanuel Macron forderte Verhandlungsspielraum. „Die Kommission muss unsere Interessen entschlossen schützen“, erklärte er.

Italiens Regierungschefin Giorgia Meloni warnte vor einer Eskalation. Ihr Büro sprach sich gegen einen Handelskrieg aus. Der dänische Außenminister nannte Trumps Vorgehen „sinnlos und kurzsichtig“. Schwedens Premier Kristersson warnte vor steigenden Preisen für US-Konsumenten.

Auch andere Regierungschefs zeigten sich alarmiert. Der niederländische Premier Dick Schoof sprach von einem „besorgniserregenden Schritt“. Irlands Regierungschef Micheal Martin bezeichnete die Zölle als „Rückschlag“. Er betonte, die EU wolle keine Eskalation, sei aber vorbereitet.

Mexiko strebt ruhigen Ausgleich an

Mexikos Regierung wurde bereits am Freitag über den Schritt informiert. Bei Gesprächen mit dem US-Außenministerium äußerten mexikanische Vertreter deutliche Kritik. Sie nannten die Entscheidung „ungerecht“.

Präsidentin Claudia Sheinbaum reagierte vorsichtig. In einem öffentlichen Auftritt blieb sie sachlich. „Man braucht einen kühlen Kopf für solche Herausforderungen“, sagte sie. Sie zeigte sich zuversichtlich, eine Einigung mit den USA zu erreichen.

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