Neue Hoffnung für Eschen: Bäume entwickeln Widerstand gegen tödlichen Pilz

by David Meier
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Wilde Eschen entwickeln schneller als erwartet eine Widerstandsfähigkeit gegen den Pilz, der ihre Bestände in Europa zerstört. Forschende betonen, dass diese Entwicklung Hoffnung gibt, jedoch Unterstützung braucht, um die Ausbreitung des Eschentriebsterbens aufzuhalten.

Natürliche Selektion sichtbar

Die genetische Analyse zeigt, dass kleine DNA-Veränderungen den Unterschied zwischen anfälligen und resistenten Eschen ausmachen, was Charles Darwins Theorie der natürlichen Selektion bestätigt. Die Studie, veröffentlicht in Science, verglich die DNA von älteren Bäumen mit jungen Eschen, die nach dem Eintreffen des Pilzes aufgewachsen sind.

Der Pilz Hymenoscyphus fraxineus verursacht das Eschentriebsterben und könnte bis zu 85 Prozent der nicht resistenten Bäume töten. Doch junge Eschen, die sich im Bodenbelag unter infizierten Blättern entwickeln, zeigen zunehmend Resistenzen. „Nur die widerstandsfähigsten Bäume überleben und bilden eine resistentere Population“, erklärt Prof. Richard Buggs von den Kew Gardens.

Evolution in Echtzeit

„Es ist bemerkenswert, wie schnell die Evolution hier abläuft“, sagt Prof. Richard Nichols von der QMUL. Innerhalb einer Generation entstehen Tausende genetisch unterschiedlicher Setzlinge, die eine widerstandsfähigere nächste Generation bilden.

Die Forschenden fanden heraus, dass etwa 30 Prozent der jungen Eschen durch den Pilz absterben, wodurch ein starker Selektionsdruck entsteht. Die DNA-Veränderungen bei den überlebenden Bäumen zeigen, dass diese besser gegen den Pilz gewappnet sind.

Natürliche Regeneration entscheidend

Die Forschenden betonen, dass das Fällen infizierter Bäume kontraproduktiv sei, da dadurch wichtige genetische Vielfalt verloren gehe. „Wir müssen möglichst viele Bäume erhalten, damit ihre Nachkommen Resistenzen entwickeln können“, so Nichols.

Rebecca Gosling vom Woodland Trust erklärt, wie wichtig natürliche Regeneration sei, um widerstandsfähige Wälder zu schaffen. Gleichzeitig warnt Dr. Carey Metheringham, dass natürliche Selektion allein nicht ausreiche, da die genetische Vielfalt möglicherweise zu gering sei und sich der Prozess verlangsamen könnte.

Menschliche Unterstützung nötig

Zur Unterstützung der Eschen könnten gezielte Zuchtprogramme, Kreuzungen mit resistenten asiatischen Eschenarten oder Genbearbeitung notwendig werden, um langfristig widerstandsfähige Eschenbestände in Europa zu sichern.

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