Tausende Haushalte im Vereinigten Königreich sind nach dem Sturm Darragh ohne Strom. Der Sturm brachte starke Winde und kräftigen Regen in den Westen des Landes. Besonders betroffen sind Südwales, Westengland und Nordirland. Zahlreiche Zugverbindungen und Flüge wurden gestrichen.
Rote Wetterwarnung und Notfallwarnung
Eine seltene rote Wetterwarnung des Met Office galt von 03:00 bis 11:00 GMT für West- und Südwales sowie die Küste des Bristolkanals. Der Sturm könnte potenziell lebensbedrohlich sein. Etwa drei Millionen Menschen erhielten am Freitagabend eine Notfallwarnung auf ihren Handys. Die Nachricht gab Hinweise zur Vorbereitung auf Stromausfälle, einschließlich der Empfehlung, Taschenlampen, Batterien und ein mobiles Ladegerät bereitzuhalten.
Die Warnung war die größte Nutzung des britischen Warnsystems. Sie ertönte wie eine Sirene und hielt etwa zehn Sekunden an. „Vermeiden Sie es, bei starkem Wind draußen zu sein. Bleiben Sie, wenn möglich, drinnen“, hieß es.
Starker Wind und Stromausfälle
In Capel Curig, Nordwales, wurden Windböen von 93 mph gemessen, in Aberdaron 92 mph. Rund um die Irische See gab es seit 03:00 Uhr Windböen zwischen 80 und 90 mph. Der Sturm hat die stärksten Windböen des Tages bereits überschritten. Heute werden weiterhin Windgeschwindigkeiten von 70 bis 85 mph im Westen des Vereinigten Königreichs erwartet.
Mehr als 48.000 Haushalte in Wales sind ohne Strom. Auch in Nordirland sind mehr als 46.000 Haushalte betroffen. Der National Grid meldet weiterhin umfangreiche Ausfälle. Am Flughafen Bristol wird mit weiteren Störungen am Wochenende gerechnet. Passagiere werden gebeten, ihre Flüge zu überprüfen. Cardiff Airport hat wegen der roten Warnung den Flugbetrieb eingestellt.
Alle Zugverbindungen im Westen von Cardiff wurden ebenfalls eingestellt. Wegen umgestürzter Bäume auf den Gleisen erklärte Network Rail, dass die Lage sehr dynamisch sei. Zudem wurden die beiden Brücken, die England und Südwales verbinden – die M4 Prince of Wales Bridge und die M48 Severn Bridge – gesperrt.
Abgesagte Veranstaltungen und Auswirkungen
Alle in Wales geplanten Fußball- und Rugbyspiele am Samstag wurden abgesagt, ebenso das geplante Spiel von Cardiff City gegen Watford. In Aberystwyth erlebte das Richmond Hotel einen Stromausfall, wodurch die Stadt „im völligen Dunkeln“ lag.
In London wurden alle königlichen Parks, einschließlich des Winter Wonderland in Hyde Park, geschlossen. Pferderennen in Aintree und Chepstow wurden abgesagt, ebenso das Premier-League-Spiel zwischen Everton und Liverpool. In Nordirland wurden mehrere Weihnachtsmärkte und Veranstaltungen wie der Enchanted Winter Garden abgesagt.
Starkregen und Überschwemmungen
Sturm Darragh bringt auch starken Regen. Es gibt derzeit 120 Hochwasserwarnungen in England und 55 in Wales, die bereits stark von Überschwemmungen betroffen war. In Wales und Teilen von Westengland gelten weiterhin Amber-Wetterwarnungen, während andere Teile des UK geringere gelbe Warnungen haben.
Sturm Darragh ist der vierte benannte Sturm der Saison nach Bert und Conall, die im vergangenen Monat schwere Überschwemmungen verursachten.