Microsoft erzielte am Donnerstag eine Marktbewertung von über 4 Billionen US-Dollar und ist damit nach Nvidia erst das zweite börsennotierte Unternehmen, dem dieses Kunststück gelingt. Auslöser war der Bericht zu den Quartalszahlen am Mittwochabend, in dem Microsoft ein starkes Wachstum bei Azure und eine Rekord-Investitionsankündigung präsentierte.
Während Nvidia seinen Wert in rund einem Jahr verdreifachte und als erstes Unternehmen am 9. Juli die 4 Billionen erreichte, verlief Microsofts Weg vergleichsweise moderat. Der Konzern hatte im April 2019 erstmals die Billionen-Marke überschritten. Nun unterstreichen die Zahlen von Azure und die angehobene Prognose für Investitionen in KI-Infrastruktur die Fokussierung auf Cloud- und KI-Geschäft.
Microsoft erwartet für das erste Quartal des Geschäftsjahres 2026 30 Milliarden Dollar an Investitionen – die höchste Summe, die das Unternehmen je in einem Quartal veranschlagt hat. Damit will es seine Rechenzentren fit machen für die steigende Nachfrage nach KI-Diensten. „Microsoft entwickelt sich zu einer Spitzen-Cloud-Infrastruktur- und Enterprise-KI-Firma, die profitabel und cash-generierend wächst, trotz hoher KI-Ausgaben“, so Gerrit Smit von Stonehage Fleming.
Zudem beflügelten Fortschritte in den US-Handelsgesprächen vor der Zollfrist am 1. August die Märkte: S&P 500 und Nasdaq erreichten neue Höchststände. Gleichzeitig halten andere Tech-Giganten mit: Meta Platforms hob seine KI-Umsatzprognosen an, erhöhte die Investitionspläne um 2 Milliarden Dollar, und auch Alphabet kündigte höhere Ausgaben an. Microsofts jüngste Personalabbau-Maßnahmen haben die Margen zusätzlich entlastet und ermöglichen weiteres KI-Investment.
Dank zweier Rekordquartale in Folge seit September 2022 und einem klaren Bekenntnis zu KI-Infrastruktur ist Microsoft bestens positioniert, den Wettbewerb um die nächste KI-Generation anzuführen.