Luxushochzeit stößt auf heftigen Widerstand

by Jan Köhler
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Am letzten Tag der Feierlichkeiten zur Hochzeit von Amazon-Gründer Jeff Bezos und Journalistin Lauren Sanchez zogen Hunderte Menschen durch Venedig. Sie demonstrierten gegen die Ausbeutung der historischen Stadt durch Superreiche. Die Hochzeit soll über 42 Millionen Euro gekostet haben.

Die private Zeremonie fand am Freitag auf der Insel San Giorgio Maggiore statt. Rund 200 Prominente nahmen teil – darunter Leonardo DiCaprio, die Kardashian-Schwestern, Tom Brady, Orlando Bloom, Ivanka Trump und Bill Gates. Am Samstag nutzten viele Gäste ihren Aufenthalt, um Venedigs Sehenswürdigkeiten zu besuchen.

Aktivisten ziehen durch Stadt und Kanäle

Die Protestaktion „No space for Bezos“ startete am Bahnhof und führte bis zur Rialto-Brücke. Menschen aus ganz Italien schlossen sich dem Protest an. Sie trugen Schilder und Gummiboote, um ein Zeichen gegen die Hochzeitsfeierlichkeiten zu setzen.

Bereits in den Tagen zuvor zeigten Aktivistinnen ihren Unmut. Am Vorabend der Trauung projizierten sie die Worte „No kings, no Bezos/f**k oligarchs“ auf den Glockenturm am Markusplatz. Am Mittwoch schipperte ein Boot mit einer Bezos-Puppe durch den Canal Grande – umklammert von einem Amazon-Paket und Spielgeld.

Kritik an Symbolfigur des Konsumkapitalismus

Am Montag unterstützten Protestierende Greenpeace und „Everyone Hates Elon“. Gemeinsam zerstörten sie Teslas und enthüllten ein riesiges Banner auf dem Markusplatz. Die Botschaft: „Wer Venedig für eine Hochzeit mieten kann, kann auch mehr Steuern zahlen.“

Marta Sottoriva, Sprecherin der Kampagne, erklärte: „Wir protestieren nicht gegen Hochzeiten, sondern gegen das Bild einer Stadt, die nur für Konsum existiert.“ Für sie verkörpert Bezos eine ungerechte Wirtschaftsordnung, die auf der Ausbeutung vieler basiert – inklusive der Arbeitsbedingungen bei Amazon und seiner Nähe zu Donald Trump.

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