Künstliche Intelligenz könnte Demenz per Augenscan frühzeitig erkennen

by Richard Parks
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Optiker als neue Anlaufstelle für Demenz-Früherkennung

Eine neue Technologie könnte Optikern in Zukunft ermöglichen, bereits in frühen Stadien Hinweise auf Demenz zu entdecken – und das im Rahmen einer gewöhnlichen Augenuntersuchung. Die innovative Methode nutzt Künstliche Intelligenz (KI), um Veränderungen in den Blutgefäßen der Netzhaut zu analysieren, die mit kognitivem Abbau in Verbindung stehen.

Wie ein Blick ins Auge auf das Gehirn schließen lässt

Die Technik namens Quartz analysiert mithilfe von KI innerhalb weniger Sekunden Augenaufnahmen. Dabei misst sie die Form, Breite und Verdrehung der feinen Blutgefäße in der Netzhaut. Da diese Blutgefäße eine direkte Verbindung zum Gehirn haben, können ihre Veränderungen Aufschluss über dessen Gesundheit geben und frühzeitig auf neurodegenerative Prozesse hinweisen.

Wissenschaftler der City St George’s University of London haben mit Quartz die Augen von über 63.000 Menschen zwischen 40 und 69 Jahren untersucht. Die Ergebnisse wurden mit kognitiven Tests zu Gedächtnis, Reaktionsgeschwindigkeit und Intelligenz verglichen. Dabei zeigte sich, dass Menschen mit verengten oder stark verdrehten Netzhautgefäßen in diesen Tests schlechter abschnitten.

Neue Chancen für eine frühe Diagnose

Die Forscher vermuten, dass diese Gefäßveränderungen auf eine verminderte Durchblutung des Gehirns hindeuten, die ein frühes Warnsignal für Demenz sein könnte. Die frühzeitige Identifikation solcher Muster könnte es ermöglichen, Betroffene rechtzeitig medizinisch zu begleiten.

Laut Professor Chris Owen, Leiter der Studie, könnte diese Technologie bald in Optikerpraxen integriert werden. Sie würde eine schnelle, kostengünstige und nicht-invasive Möglichkeit bieten, Menschen mit erhöhtem Demenzrisiko frühzeitig zu erkennen.

David Thomas von Alzheimer’s Research UK sieht großes Potenzial in der Methode. Er betont, dass sie in Kombination mit anderen Untersuchungen wie Hirnscans eine präzisere Diagnose ermöglichen könnte. Dadurch könnten Betroffene schneller Klarheit über ihren Zustand und die notwendige Unterstützung erhalten.

Noch ist der Einsatz der Technologie in Optikerpraxen rund fünf Jahre entfernt. Doch wenn bis dahin erste wirksame Behandlungen gegen Demenz verfügbar sind, könnte eine frühzeitige Diagnose den entscheidenden Unterschied machen.

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