Kritik an Lamine Yamal nach umstrittener Geburtstagsfeier

by Eva Hoffmann
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Ministerium fordert Prüfung möglicher Diskriminierung durch Showeinlage

Das spanische Sozialministerium wandte sich an die Staatsanwaltschaft, um Ermittlungen gegen Barcelonas Fußballprofi Lamine Yamal anzustoßen. Hintergrund ist seine Geburtstagsfeier, bei der er angeblich Menschen mit Kleinwuchs als Showeinlage engagiert haben soll. Die Feier fand am Sonntag in einer gemieteten Villa in Olivella statt, etwa 50 Kilometer nordwestlich von Barcelona. Influencer, YouTuber sowie mehrere Teamkollegen des FC Barcelona nahmen teil.

Die Vereinigung für Menschen mit Achondroplasie und anderen Skelettdysplasien (ADEE) äußerte sich empört über die Vorwürfe. Sie kritisierte das Engagement der Künstler mit Kleinwuchs als „nicht akzeptabel im 21. Jahrhundert“. Das Ministerium bestätigte auf Nachfrage, dass die ADEE offiziell Anzeige erstattete. Daher forderte die Behörde nun eine rechtliche Prüfung, ob durch das Vorgehen Rechte von Menschen mit Behinderungen verletzt wurden.


Verband ADEE wirft Yamal entwürdigende Unterhaltung vor

Die ADEE verurteilte das Verhalten scharf und kündigte rechtliche Schritte an. Sie erklärte, solche Praktiken würden diskriminierende Stereotype verstärken und Menschen mit Behinderung herabwürdigen. In ihrer Erklärung machte die Organisation deutlich, dass diese Art von Auftritt gegen geltendes Recht und gegen die ethischen Grundsätze einer gleichberechtigten Gesellschaft verstoße.

Laut dem Gesetz über die Rechte von Menschen mit Behinderungen sind Veranstaltungen untersagt, bei denen Personen mit Behinderung zur Belustigung des Publikums auf respektlose Weise dargestellt werden.


Betroffener Künstler verteidigt Auftritt und äußert Unverständnis

Ein Radiosender interviewte einen Mann, der sich als einer der beteiligten Künstler bezeichnete. Der Entertainer erklärte, niemand habe sie herabgewürdigt. Sie hätten professionell gearbeitet und fühlten sich respektvoll behandelt. Die aktuelle Aufregung könne er nicht nachvollziehen. Er betonte, sie seien normale Menschen, die ihren Beruf rechtmäßig ausübten.

Er sagte weiter, sie wüssten, wo ihre persönlichen Grenzen lägen, und würden diese niemals überschreiten. „Wir sind keine Jahrmarktsaffen“, betonte er. Der Auftritt habe etwa eine Stunde gedauert. Danach hätten sie sich unter die Feiernden gemischt. Sie hätten getanzt, Getränke ausgeschenkt und Zaubertricks vorgeführt – das Publikum sei begeistert gewesen.

Ein Sprecher des FC Barcelona lehnte eine Stellungnahme ab. Der Verein sehe das Ereignis als rein privates Geschehen. Man wolle die Entwicklung jedoch beobachten und sich äußern, sobald belastbare Informationen vorlägen.

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