Radios in der Schweiz sollen weiterhin über UKW senden dürfen. Die Nationalratskommission für Verkehr und Fernmeldewesen fordert das in einer neuen Motion. Der Vorschlag erhielt nur mit dem Stichentscheid von Kommissionspräsident Philipp Kutter eine Mehrheit. Damit könnte das geplante Ende des UKW-Rundfunks am 31. Dezember 2026 verschoben werden. Alternativ verlangt die Motion ein neues Vergabeverfahren für UKW-Lizenzen ab 2027.
Bedenken wegen lokaler Sender
Besonders lokale Radiostationen befürchten Nachteile durch das Aus von UKW. Die SRG hat den UKW-Betrieb bereits Anfang 2024 eingestellt. Die Mehrheit der Kommission warnt davor, dass private Sender unter der Einstellung leiden könnten. Sie könnten Werbeeinnahmen verlieren und Hörer an ausländische Sender verlieren.
SRG verlor Hörer – private Sender in Sorge
Die SRG verlor nach eigenen Angaben nach der UKW-Abschaltung rund sechs Prozent Marktanteil im ersten Quartal. Zwar bleibt sie mit 53 Prozent Marktanteil führend, aber der Rückgang bei der Hörerzahl liegt bei etwa 25 Prozent. Die Kommission sieht darin ein Risiko für werbefinanzierte Sender, die solche Verluste kaum ausgleichen könnten. Die SRG rechnet jedoch damit, dass digitale Angebote künftig verlorene Hörer zurückgewinnen.