Kleinkinder in Gefahr: Vergiftungen durch Nikotinbeutel nehmen rasant zu

by Clara Neumann
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Die Zahl der Vergiftungsfälle durch Nikotinbeutel bei Kindern unter sechs Jahren ist in den USA drastisch angestiegen. Einer aktuellen Studie zufolge stiegen die gemeldeten Fälle innerhalb von drei Jahren um über 760 %.

Zwei Todesfälle und mehrere Intensivbehandlungen

Veröffentlicht wurde die Untersuchung im Fachjournal Pediatrics. Sie zeigt, dass einige Kinder nach dem Verschlucken der Beutel auf Intensivstationen behandelt werden mussten – zwei starben.

Nikotinbeutel, kleine aromatisierte Päckchen, gelten als Trendprodukt unter Erwachsenen. Produkte wie Zyn, mit Geschmacksrichtungen wie Minze oder Frucht, machen sie jedoch auch für Kinder optisch und geschmacklich verlockend.

Aromatisierte Gefahr im Alltag

„Diese Produkte schmecken kaum bitter oder scharf – ein Kleinkind erkennt sie nicht als etwas Gefährliches“, erklärt Dr. Molly O’Shea, Kinderärztin und Sprecherin der American Academy of Pediatrics.

Während viele der dokumentierten Fälle glimpflich verliefen, verzeichnete die Studie 39 schwerwiegende medizinische Notfälle wie Krampfanfälle und Atemstillstand.

Eltern sollten umsichtig handeln

Gesundheitsbehörden raten, Nikotinbeutel grundsätzlich außer Reichweite aufzubewahren – idealerweise in verschlossenen Schränken. Zudem sollten Erwachsene diese Produkte nicht in Anwesenheit von Kindern nutzen, da Kinder erwachsenes Verhalten schnell nachahmen.

„Kinder sind clever und neugierig. Wenn sie etwas entdecken, das Erwachsene verwenden, wollen sie es auch ausprobieren“, so O’Shea.

Im Verdachtsfall können sich Eltern in den USA jederzeit an die nationale Giftnotrufnummer 1-800-222-1222 wenden, wo medizinisches Personal rund um die Uhr erreichbar ist.

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