Jubel beim Rücktritt – doch später nur Stille

by Jan Köhler
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Als Viola Amherd ihren Rücktritt ankündigte, lobten viele aus ihrer Partei ihre Leistung. Besonders die Kampfjet-Beschaffung galt als Erfolg. Ständerat Benedikt Würth sagte, sie habe erreicht, was andere nicht schafften. Auch Elisabeth Schneider-Schneiter betonte die Bedeutung ihres Durchbruchs beim F-35. Parteipräsident Gerhard Pfister sprach von einer gewonnenen Abstimmung in schwieriger Lage. Doch sechs Monate später ist vom Jet kaum noch die Rede. Neue Recherchen zeigen: Der Fixpreis könnte um über eine Milliarde steigen.

Kampfjet bleibt plötzlich außen vor

Die Mitte versammelte sich zur Delegiertenversammlung in Bern, um Amherd zu verabschieden. Pfister würdigte viele ihrer Leistungen: Armee-Reformen, Budgeterhöhungen, die Ukraine-Konferenz, die EU-Verhandlungen. Doch zum F-35 sagte er nichts. Auch Amherd blieb auf dem Podium still. Erst ganz am Schluss sagte sie: „Ich habe nach bestem Wissen und Gewissen gehandelt.“ Wer wollte, konnte darin einen Hinweis auf die Jet-Debatte erkennen. Danach verließ sie kommentarlos die Bühne.

Parteiführung verteidigt Entscheidung

Pfister erklärte später, man dürfe nicht nur auf Einzelfragen schauen. „Das Tagesgeschäft ist oft turbulent – das gehört dazu.“ Die US-Darstellung zum Fixpreis müsse man akzeptieren, aber weiter Gespräche führen. Auch der neue Parteichef Philipp Matthias Bregy verteidigte Amherd. „Ohne ihren Einsatz hätten wir heute eine Lücke in der Luftverteidigung.“ Der F-35 wurde zwar kaum erwähnt, doch für die Parteispitze bleibt die Beschaffung ein politischer Erfolg.

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