HSBC warnt vor höheren Banksteuern: Wachstum des Vereinigten Königreichs in Gefahr

by David Meier
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HSBC-Finanzchef Georges Elhedery hat vor möglichen Steuererhöhungen für Banken durch die britische Regierung unter Finanzministerin Rachel Reeves gewarnt. Zusätzliche Abgaben könnten die Investitionsfähigkeit der Banken schwächen und langfristig dem britischen Wirtschaftswachstum schaden, sagte Elhedery angesichts eines 29-prozentigen Gewinnrückgangs im zweiten Quartal.

Banken im Vereinigten Königreich unterlägen bereits einem effektiven Steuersatz von rund 45,8 % – deutlich mehr als in Frankfurt (38,6 %) oder New York (27,9 %). Neben der normalen Körperschaftssteuer zahlen britische Banken einen Zuschlag von 3 % sowie eine Sonderabgabe auf bestimmte Bilanzposten.

Reeves prüft laut Berichten neue Einnahmequellen für den Herbsthaushalt, darunter auch höhere Steuern für Banken. Bereits im Mai hatte ein durchgesickertes Memo der stellvertretenden Premierministerin Angela Rayner entsprechende Maßnahmen angeregt.

Auch Lloyds-Bank-Chef Charlie Nunn hatte kürzlich gewarnt, höhere Abgaben würden dem Ziel der Regierung widersprechen, die Finanzbranche zum Motor des Wachstums zu machen.

Trotz der kritischen Töne äußerte sich Elhedery zuversichtlich zur wirtschaftlichen Lage Großbritanniens, lobte die Fortschritte bei Inflation und Beschäftigung sowie die Geschwindigkeit, mit der Handelsabkommen – unter anderem mit den USA, der EU und Indien – geschlossen wurden.

HSBC selbst belasteten jedoch erneut Probleme in China: Das Institut meldete eine Abschreibung von 2,1 Mrd. US-Dollar auf seine Beteiligung an der Bank of Communications und weitere 400 Mio. US-Dollar im Zuge der Immobilienkrise in Hongkong. Trotz dieser Belastungen will HSBC bis Oktober Aktien im Wert von bis zu 3 Mrd. US-Dollar zurückkaufen und eine Dividende von 10 US-Cent je Aktie ausschütten.

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