In den Krypten unter der Kathedrale von Vilnius kamen lang verborgene Schätze aus dem 15. und 16. Jahrhundert ans Licht.
Die Sammlung umfasst Kronen, Zepter, Ringe und Medaillons, die mit der mittelalterlichen Jagiellonen-Dynastie verbunden sind. Diese Artefakte bieten Einblicke in die königlichen Bestattungsrituale und unterstreichen Litauens historische Bedeutung.
„Diese Gegenstände sind von unschätzbarem Wert und ein Symbol der litauischen Staatlichkeit sowie der Kunstfertigkeit unserer Vorfahren“, sagte Vilnius’ Erzbischof Gintaras Grušas.
Königliche Insignien und ihre historischen Verbindungen
Die entdeckten Objekte wurden speziell für Bestattungen angefertigt und sind mit bedeutenden Herrschern der Jagiellonen-Dynastie verknüpft.
Zu den Artefakten gehören eine Krone und ein Medaillon, die Elisabeth von Österreich zugeschrieben werden, sowie Insignien von Alexander Jagiellon (Polens Herrscher 1501–1506) und Sigismund Augustus (1548–1572).
„Diese Funde stehen für unsere europäische Identität und die Stärke der historischen Wurzeln Litauens“, erklärte Rita Pauliukevičiūtė, Leiterin des Museums für kirchliches Erbe in Vilnius.
Die Schätze wurden erstmals 1931 nach einer Überschwemmung entdeckt, aber bei Kriegsbeginn versteckt. Im September 2024 fanden Forscher die Artefakte, eingewickelt in Zeitungen von 1939, mithilfe moderner Technik wieder.
Entdeckung stärkt Forschung und Kulturtourismus
Die Artefakte werden derzeit restauriert und sollen anschließend in Vilnius ausgestellt werden. Die litauische Regierung und die Erzdiözese Vilnius unterstützen die weiteren Untersuchungen.
Die Entdeckung wird voraussichtlich Litauens Kulturtourismus stärken, mit Vilnius als zentralem Punkt der Strategie bis 2030.
„Dieser Fund verbindet uns mit der Vergangenheit und unterstreicht Vilnius’ Rolle als kulturelles Zentrum“, so Pauliukevičiūtė. Sie betonte, dass die Entdeckung die historische Bedeutung der Jagiellonen-Dynastie erneut ins Licht rückt und Vilnius als kulturelles Reiseziel hervorhebt.
