US-Zölle treffen europäische Pharmaunternehmen
Die geplante Einführung von 15 Prozent Einfuhrzöllen auf Medikamente aus der EU sorgt für Unruhe. Laut einem aktuellen Papier des Weißen Hauses sollen unter anderem Arzneimittel künftig von neuen Handelsabgaben betroffen sein. Die europäische Pharmaindustrie äußert sich besorgt – Patienten auf beiden Seiten des Atlantiks könnten durch höhere Preise und Engpässe leiden.
Versorgungsketten und Innovation gefährdet
Der Verband der europäischen Pharmaunternehmen (EFPIA) kritisiert die Zölle als unüberlegt und kontraproduktiv. Sie könnten bestehende Lieferketten stören, Investitionen in Forschung bremsen und damit den Zugang zu innovativen Therapien erschweren. Auch internationale Firmen mit Standorten in Europa wie Pfizer oder Johnson & Johnson wären betroffen.
Widerspruch zu internationalem Handelsrecht
Die Maßnahme steht im Gegensatz zu einem WTO-Abkommen aus dem Jahr 1995, das den zollfreien Handel mit Medikamenten regelt. Während Brüssel betont, dass europäische Importe aus den USA weiterhin zollfrei bleiben, bleibt Washington bisher bei seiner Linie. Zusätzlich sorgt ein Streit über digitale Besteuerung für weitere Spannungen: Die EU betont ihr Recht, eigene Regeln im Digitalbereich zu erlassen.
Spannungen auf mehreren Ebenen
Neben der EU kritisierte zuletzt auch Irlands Premierminister die angedrohten Maßnahmen. Er warnte vor den Folgen eines Handelskonflikts. Zugleich verweist die EFPIA darauf, dass es effektivere Wege gebe, eine gerechtere Finanzierung globaler Arzneimittelentwicklung zu erreichen – ohne Patienten zu benachteiligen oder wirtschaftliche Stabilität zu gefährden.