Hamilton trotzt Kritikern nach Sprint-Sieg in China: „Viele haben mich unterschätzt“

by David Meier
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Lewis Hamilton zeigte sich kämpferisch und selbstbewusst nach seinem dominanten Sprint-Sieg beim Großen Preis von China. Der siebenfache Weltmeister fuhr von der Pole souverän zum Sieg und ließ damit eine enttäuschende Leistung aus Australien hinter sich. Dort war er bei seinem ersten Rennen für Ferrari nur Zehnter geworden.

Deutlicher Fortschritt bei Ferrari – Kritik lässt Hamilton kalt

Der Erfolg im Sprintrennen war nicht nur Hamiltons erster Sieg mit Ferrari, sondern auch der erste Sprint-Triumph der Scuderia seit Einführung des Formats im Jahr 2021. Für Hamilton war es ein klares Signal an all jene, die seinen Wechsel zu Ferrari vorschnell kritisiert hatten.

„Viele haben unterschätzt, wie steil der Lernprozess bei einem neuen Team ist“, sagte Hamilton. „Ich höre ständig Leute, die herumnörgeln und einfach nicht verstehen, wie lange es dauert, sich einzugewöhnen. Manche reden, ohne zu wissen, wovon sie sprechen – selbst Menschen, die ich lange bewundert habe.“

Hamilton betonte, dass er von Beginn an realistisch war, was die Umstellung nach zwölf Jahren bei Mercedes angeht. Der schwierige Saisonauftakt mit technischen Problemen und einer noch distanzierten Zusammenarbeit mit Renningenieur Riccardo Adami war laut Hamilton Teil des natürlichen Prozesses.

Doch in China übernahm der 40-Jährige erstmals eine aktivere Rolle bei der Fahrzeugabstimmung. Bereits am Montag nach Australien kontaktierte er Adami, um konkrete Setups vorzuschlagen. Diese neue Herangehensweise zeigte Wirkung: Pole im Sprint, starker Rennspeed und ein souveräner Sieg.

„Ich habe gemerkt, dass ich mich in Australien nicht wohl im Auto fühlte. Jetzt wollte ich direkt mitbestimmen, in welche Richtung wir gehen“, erklärte Hamilton.

Piastri auf Pole für das Hauptrennen – McLaren stark, Norris patzt

Im Qualifying für den Grand Prix am Sonntag reichte es für Hamilton zu Startplatz fünf, knapp drei Zehntel hinter Pole-Mann Oscar Piastri. Kleinere Setup-Änderungen machten das Auto schwieriger zu fahren, aber Hamilton sah auch das als Teil des Lernprozesses.

Piastri sicherte sich mit zwei starken Runden seine erste Pole-Position in der Formel 1. George Russell fuhr für Mercedes auf Platz zwei, Lando Norris wurde Dritter, nachdem er erneut mit Fahrfehlern zu kämpfen hatte – sowohl im Sprint als auch im Qualifying.

„Wir haben viel gelernt im Sprint. Jetzt hoffe ich, dass wir die freie Sicht von vorne gut nutzen“, sagte Piastri.

Norris hingegen wirkte enttäuscht. Nach seinem Sieg in Australien konnte er in China bislang nicht überzeugen. Ein Fehler im Sprint, nur Platz acht, dazu ein abgebrochener letzter Qualifying-Versuch: Der Titelanwärter lässt wichtige Punkte liegen.

Verstappen, Leclerc und das restliche Feld

Max Verstappen geht als Vierter ins Rennen. Charles Leclerc startet von Platz sechs. Dahinter folgen Isack Hadjar, Kimi Antonelli, Yuki Tsunoda und Alex Albon.

Esteban Ocon wurde Elfter, Nico Hülkenberg Zwölfter. Die Aston-Martin-Fahrer Fernando Alonso und Lance Stroll belegten die Plätze 13 und 14, Carlos Sainz startet nur von Rang 15.

Ein weiteres enttäuschendes Ergebnis gab es für Liam Lawson, der erneut Letzter wurde. Dahinter reihten sich unter anderem Pierre Gasly, Jack Doohan, Ollie Bearman und Gabriel Bortoleto ein.

Das Hauptrennen am Sonntag verspricht Spannung – mit einem erstarkten Hamilton, einem starken McLaren-Duo und einem Feld, das dichter beisammen liegt als je zuvor in dieser Saison.

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