Tausende Arbeitnehmer in Griechenland haben am Mittwoch mit einem 24-stündigen Generalstreik gegen steigende Lebenshaltungskosten und soziale Missstände protestiert. Der Streik, der von führenden Gewerkschaften organisiert wurde, fiel mit der Einreichung des Haushaltsplans 2025 ins Parlament und sorgte für weitreichende Störungen im öffentlichen Leben.
Der Streik legte den öffentlichen Verkehr lahm, Fähren blieben in den Häfen, und zahlreiche Dienstleistungen wurden ausgesetzt. Rund 12.000 Menschen gingen in Athen auf die Straßen, während in Thessaloniki, der zweitgrößten Stadt des Landes, weitere 5.000 Demonstranten ihre Forderungen lautstark äußerten.
Die Protestierenden werfen der Regierung von Premierminister Kyriakos Mitsotakis vor, die Bedürfnisse der Bevölkerung zu ignorieren. „Die Regierung gibt Milliarden für militärische Ausgaben aus, während die Menschen mit hohen Mieten und stagnierenden Löhnen kämpfen“, kritisierte ein Demonstrant. Gefordert werden unter anderem Lohnerhöhungen, bessere Arbeitsbedingungen und Maßnahmen zur Bekämpfung der Wohnkrise, die besonders junge Menschen belastet.
Auch Beschäftigte im öffentlichen Sektor, darunter Lehrkräfte und medizinisches Personal, beteiligten sich an den Protesten. Sie fordern die Rückkehr zu Tarifverträgen und Gehaltserhöhungen, die während der Finanzkrise Griechenlands gestrichen wurden.
„Unsere Einkommen stagnieren seit der Sparpolitik, während die Lebenshaltungskosten steigen“, erklärte Yannis Panagopoulos, Vorsitzender der Allgemeinen Konföderation der griechischen Arbeiter. „Es braucht konkrete Maßnahmen, um die wirtschaftlichen Belastungen zu verringern.“
Die Finanzkrise, die Griechenland ab 2010 erschütterte, führte zu drastischen Sparmaßnahmen und einem massiven Einbruch der Wirtschaft. Obwohl sich das Land inzwischen erholt hat und wieder wirtschaftlich wächst, profitieren viele Haushalte kaum von der Verbesserung. Hohe Inflationsraten und eine angespannte Wohnsituation verstärken die soziale Ungleichheit.
Der Streik verdeutlicht den wachsenden Unmut der griechischen Bevölkerung und die Forderung nach nachhaltigen Lösungen, um den Herausforderungen von Inflation, Lohnstagnation und sozialer Ungerechtigkeit zu begegnen.