Gewaltige Felsmassen reißen ins Tal
Am Monte Rosa kam es am vergangenen Wochenende zu einem dramatischen Felssturz, der eine Spur der Verwüstung hinterließ. Im südlichen Gipfelbereich der Dufourspitze, dem höchsten Punkt der Schweizer Alpen, brachen riesige Gesteinsmassen ab und stürzten Hunderte Meter ins Tal. Glücklicherweise kam es zu keinem Personenschaden, da der Sturz in der Nacht geschah.
Der einheimische Bergretter Luca Tondat dokumentierte das Ausmaß des Ereignisses mit Drohnenaufnahmen. Diese zeigen die massiven Schäden, die insbesondere das Gebiet rund um den Belvedere-Gletscher betreffen. In den sozialen Medien warnte Tondat eindringlich: „Betreten Sie das Gebiet der Alpe Pedriola in den nächsten Tagen nicht. Weitere Einstürze sind wahrscheinlich!“
Auch die Zamboni-Zappa-Hütte wurde von dem Felssturz getroffen. Sie blieb jedoch verschont, da sie im Winter geschlossen ist. Eine gigantische Staubwolke, ausgelöst durch den Felssturz, erreichte sogar die Skipisten und hinterließ dort sichtbare Ablagerungen. Das gesamte betroffene Gebiet gilt derzeit als extrem gefährlich.
Klimawandel als Ursache für die Instabilität
Die ungewöhnlich warmen Temperaturen und die geringe Schneemenge in der Region gelten als Hauptauslöser des Felssturzes. Experten vermuten zudem, dass das Abschmelzen des Permafrosts den Berg destabilisiert hat. Der Permafrost, der bisher wie ein Klebstoff die Gesteinsmassen zusammenhielt, verliert durch die Erwärmung seine Stabilität.
Dieses Problem betrifft nicht nur den Monte Rosa, sondern die gesamten Alpen. Bereits im Frühjahr 2024 kam es dort zu einem ähnlichen Felsabbruch. Auch am österreichischen Fluchthorn ereignete sich im Juni 2023 ein massiver Felssturz, bei dem eine Million Kubikmeter Gestein samt Gipfelkreuz abrutschten.
Alarmierender Wandel in den Alpen
Der Felssturz am Monte Rosa steht exemplarisch für die zunehmende Instabilität in den Alpen. Der Klimawandel verändert die Landschaft drastisch, indem er Permafrostböden schmelzen lässt und somit ganze Bergregionen gefährdet. Die Gefahr von weiteren Felsabbrüchen steigt stetig.
Um solche Ereignisse besser vorherzusehen, fordern Experten verstärkte Überwachungsmaßnahmen und Frühwarnsysteme in gefährdeten Gebieten. Diese könnten dazu beitragen, Schäden zu minimieren und Menschenleben zu schützen.
Die Alpen stehen vor einer großen Herausforderung. Der Felssturz am Monte Rosa macht deutlich, wie dringend es ist, den Klimawandel zu bekämpfen und gleichzeitig Maßnahmen zur Sicherung der alpinen Regionen zu ergreifen. Der Schutz dieses einzigartigen Lebensraums wird in den kommenden Jahren eine zentrale Aufgabe bleiben.