Gefahr durch Felsabbrüche in der Schweiz hält an

by Eva Hoffmann
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Nach starken Regenfällen kam es oberhalb von Brienz/Brinzauls im Kanton Graubünden zu erheblichen Gesteinsabbrüchen. Rund 25’000 Kubikmeter Gestein lösten sich bei Caltgeras und stürzten auf die Schutthalde. Die Gemeinde Albula/Alvra veröffentlichte einen aktuellen Lagebericht, der diese Zahlen nach Drohnenflügen präzisiert. Anfangs schätzten Experten nur 10’000 Kubikmeter, sagte Christian Gartmann vom Gemeindeführungsstab der Nachrichtenagentur srf.

Weitere Hangbereiche zeigen beschleunigte Bewegungen

Andere Bereiche bei Brienz/Brinzauls beschleunigten sich in den vergangenen Tagen, beruhigen sich aber jetzt leicht. Im Dorf bewegt sich der Hang aktuell mit etwa 0,6 Metern pro Jahr und die Bewegung nimmt ab. Experten warnen, dass künftige Niederschläge die Bewegungen verstärken und neue Felsstürze auslösen können. Die Gefährdung bleibt daher hoch. Seit November ist das Dorf evakuiert und gesperrt.

Vorbereitung auf Notfallmaßnahmen an Verkehrswegen

Zu Wochenbeginn empfahlen Fachleute die Vorbereitung der Phase „blau“. Entlang der Kantonsstraße und Bahnstrecke unterhalb der Sperrzone errichteten Behörden Ampeln, um im Notfall schnell sperren zu können. Die Bevölkerung darf das Gebiet derzeit nicht betreten.

Bewegungen am Spitzen Stein in Kandersteg verlangsamen sich

In Kandersteg im Kanton Bern nehmen die Bewegungen am Spitzen Stein dank trockenem Wetter ab. Die Frontbereiche der Schuttrutschungen bewegen sich noch rund vier Zentimeter täglich. Im Oeschibach gab es zuletzt keine Murgänge. Experten warnen aber vor weiteren Schuttabgängen bei Regen, die Murschübe verursachen können.

Sperrungen im Oeschiwald bleiben bestehen

Die Sperrung des Oeschiwalds über das 1.-August-Wochenende bleibt bestehen. Der Zugang zur Doldenhornhütte über den Wanderweg Bärentritt ist gesperrt. Der Wanderweg Grüenewald zum Oeschinensee bleibt offen. Das bewohnte Gebiet in Kandersteg ist aktuell nicht gefährdet.

Steinschlag auf Autobahn A3 bei Filzbach beschädigt Autos

Am Freitagmorgen fiel ein großer Felsbrocken zwischen Weisswand- und Ofeneggtunnel auf die Autobahn A3 bei Filzbach GL. Vier Autos wurden beschädigt, zwei Fahrzeuge sind Totalschaden. Die Kantonspolizei Glarus berichtete, dass niemand verletzt wurde. Die Autobahn musste gesperrt werden.

Stau und Verkehrsbehinderungen nach Steinschlag

Die Sperrung auf der A3 Richtung Zürich führte zu einem Stau mit Wartezeiten von bis zu einer Stunde zwischen Murg und Weesen. Die Fahrbahn wurde gegen 14 Uhr wieder freigegeben, meldete Viasuisse. Spezialisten des Bundesamtes für Straßen (Astra) untersuchen die Abbruchstelle zur Sicherheit.

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