Macron stärkt libanesische Führung nach Waffenstillstandsabkommen
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron reiste nach Beirut, um Libanons neue Regierung zu unterstützen. Dieser Besuch, sein erster seit mehr als vier Jahren, folgt einem 60-tägigen Waffenstillstandsabkommen, das den Konflikt zwischen Israel und der Hisbollah beenden soll. Frankreich spielte eine entscheidende Rolle bei der Vermittlung des Abkommens, das am 27. November in Kraft trat.
Während seines Besuchs traf Macron mit dem neu gewählten Präsidenten Joseph Aoun und Premierminister Nawaf Salam zusammen. Die Wahl der neuen Führung beendete eine mehrjährige politische Blockade, die das Land gelähmt hatte, und signalisiert einen möglichen Wendepunkt in der Geschichte des krisengebeutelten Libanon.
Internationale Hilfe und Friedenssicherung im Fokus
Macron lobte die Fortschritte und bekräftigte Frankreichs Unterstützung bei der Stabilisierung des Landes. Ein internationales Überwachungskomitee, an dem auch französische Offiziere beteiligt sind, stellt sicher, dass der Waffenstillstand eingehalten wird. Macron plant zudem einen Besuch im Süden des Landes, wo französische UN-Friedenstruppen entlang der Grenze zu Israel stationiert sind.
Im Oktober sicherten Geberländer dem Libanon eine Milliarde Dollar an Hilfsgeldern zu. Diese Mittel sollen für humanitäre Zwecke und den Wiederaufbau verwendet werden, insbesondere nach den Zerstörungen des jüngsten Konflikts. Premierminister Salam erklärte, dass die internationale Unterstützung für die Wiederherstellung des Landes von entscheidender Bedeutung sei.
Reformen und Herausforderungen für den Libanon
Macron nutzte seinen Besuch, um auf die dringende Notwendigkeit von Reformen hinzuweisen. Die libanesische Wirtschaftskrise, die von der Weltbank als eine der schlimmsten der letzten 100 Jahre eingestuft wird, verlangt entschlossenes Handeln. Präsident Aoun und Premierminister Salam haben versprochen, den Einfluss der Hisbollah einzudämmen und staatliche Autorität wiederherzustellen.
Die Hisbollah, die durch den Konflikt geschwächt wurde, kritisierte die Wahl der neuen Regierung, da sie andere Kandidaten bevorzugt hätte. Dennoch signalisierte Macron, dass Frankreich entschlossen ist, dem Libanon in dieser schwierigen Phase beizustehen.
Macrons Besuch betont die historische Verbindung zwischen Frankreich und dem Libanon sowie das Engagement Frankreichs, dem Land auf dem Weg zu Stabilität und Wohlstand zu helfen.