Frankreich beendet militärisches Engagement in Senegal – Ein Wendepunkt für Westafrika

by Clara Neumann
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Abschied von der letzten Basis in Westafrika

Am vergangenen Donnerstag hat Frankreich offiziell seine militärische Präsenz in Senegal beendet. Die Übergabe der großen Basis Camp Geille sowie eines angrenzenden Luftstützpunkts an die senegalesische Regierung in Dakar markiert das Ende einer Ära, die seit der Unabhängigkeit Senegals im Jahr 1960 bestand.

Veränderung in der militärischen Partnerschaft

General Pascal Ianni, Kommandeur der französischen Kräfte in Afrika, bezeichnete den Abzug als Symbol für eine neue Phase in den Beziehungen zwischen beiden Ländern. Frankreich reagiert damit auf den Wunsch Senegals, keine ständigen ausländischen Truppen mehr auf seinem Staatsgebiet zu dulden, und zieht sich aus West- und Zentralafrika zurück.

Stärkung der senegalesischen Eigenständigkeit

Senegals Militärchef General Mbaye Cissé sieht in der Abwicklung der französischen Präsenz eine Chance, die Unabhängigkeit der eigenen Streitkräfte zu festigen. Gleichzeitig wolle man weiterhin aktiv zur Stabilität in der Region und darüber hinaus beitragen.

Wachsende Ablehnung französischer Präsenz in Afrika

Der Rückzug spiegelt einen breiteren Trend wider: Zahlreiche westafrikanische Länder stellen die frühere Rolle Frankreichs zunehmend infrage. Präsident Bassirou Diomaye Faye hatte bereits im Vorjahr betont, dass Senegal als souveräner Staat keine fremden Militärbasen akzeptiere.

Neuer Kurs für Frankreichs Militärstrategie in Afrika

Frankreich will seine militärischen Ressourcen auf dem Kontinent künftig reduzieren und sich auf Trainings- und Unterstützungsmissionen konzentrieren. Eine Ausnahme bleibt Djibouti, wo weiterhin eine bedeutende Truppenstärke stationiert ist.

Rückzug aus weiteren Ländern West- und Zentralafrikas

Der Abzug aus Senegal reiht sich in eine Serie von französischen Rückzügen aus Mali, Niger, Burkina Faso, Tschad und der Elfenbeinküste ein. In mehreren dieser Staaten haben Militärregierungen ihre Zusammenarbeit mit Russland intensiviert.

Verbleibende französische Streitkräfte in Afrika

Aktuell sind etwa 350 französische Soldaten in Gabun stationiert, die sich eine Basis mit der dortigen Armee teilen. In der Elfenbeinküste befinden sich rund 80 französische Militärberater. Die letzte feste Militärpräsenz Frankreichs in Afrika findet sich in Djibouti mit etwa 1.500 Soldaten.

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