Flussfreuden in Paris: Die Seine wird wieder zum Badeort

by Clara Neumann
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Historisches Comeback nach mehr als 100 Jahren – Drei Badestellen öffnen für die Öffentlichkeit

Paris – Die Seine ist zurück als Badefluss. Zum ersten Mal seit über einem Jahrhundert dürfen Pariserinnen, Pariser und Tourist:innen offiziell im Herzen der Stadt schwimmen – ein Meilenstein städtischer Umweltpolitik und Ergebnis eines umfassenden Reinigungsprogramms.

Jahrelange Aufbereitung für ein sauberes Badeerlebnis

Die Rückkehr der Seine als Badegewässer wurde durch ein ambitioniertes Investitionsprojekt ermöglicht. Rund 1,4 Milliarden Euro flossen in die Sanierung des Abwassersystems, den Bau riesiger Regenrückhaltebecken und die Verbesserung von Kläranlagen. Über 20.000 Haushalte wurden an die Kanalisation angeschlossen – Abwässer gelangen nun nicht mehr ungefiltert in den Fluss.

Drei kostenlose Badezonen mit täglicher Wasserprüfung

Seit diesem Wochenende stehen drei Badezonen täglich bis zu 1.000 Besucher:innen kostenlos offen: in der Nähe des Eiffelturms, beim Notre-Dame-Ufer und nahe der Nationalbibliothek. Alle Bereiche sind mit Rettungsschwimmern, Umkleiden und Duschen ausgestattet. Die Wasserqualität wird kontinuierlich geprüft, ein Farbsystem zeigt die aktuelle Badetauglichkeit an. Aus Sicherheitsgründen ist das Springen ins Wasser verboten.

Politisches Versprechen könnte bald eingelöst werden

Anne Hidalgo, scheidende Bürgermeisterin von Paris, war eine treibende Kraft hinter dem Projekt. Sie ging selbst vor Olympia ins Wasser, um ein Zeichen zu setzen. Auch Präsident Emmanuel Macron hatte angekündigt, eines Tages in der gereinigten Seine zu baden. Jetzt gibt es keine Ausreden mehr.

Zusätzlich zu den Pariser Badestellen sollen 14 weitere entlang der Seine und der Marne entstehen. Zwei davon sind bereits geöffnet. Paris setzt damit neue Maßstäbe für europäische Städte – in Sachen Umwelt, Lebensqualität und urbaner Erneuerung.

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