Am vierten Tag der COP29-Konferenz stand das Thema Finanzen im Mittelpunkt, während Vertreter aus aller Welt über die Herausforderungen der Klimafinanzierung diskutierten. Besondere Aufmerksamkeit erhielten dabei die kleinen Inselstaaten (SIDS), die dringend ein Finanzierungsmodell fordern, das ihre Schuldenlast nicht weiter verschärft.
Ein aktueller Bericht der Independent High-Level Expert Group on Climate Finance (IHLEG) zeigt auf, dass eine jährliche Klimafinanzierung von bis zu 1,3 Billionen Dollar bis 2035 erforderlich sein könnte. Sherry Madera, CEO der Umweltorganisation CDP, erklärte, dass die tatsächlichen Kosten zur Bewältigung der Klimakrise sogar noch höher sein könnten – Schätzungen reichen von fünf bis zu 60 Billionen Dollar jährlich. Madera betonte die Dringlichkeit, jetzt zu handeln: „Es ist entscheidend, die Gelder in Bewegung zu setzen – sei es eine oder drei Billionen Dollar – denn die Zeit drängt.“
Die kleinen Inselstaaten, die durch die Folgen des Klimawandels besonders gefährdet sind, äußerten ebenfalls ihre Bedenken. Joyelle Trizia Clarke, Ministerin für nachhaltige Entwicklung von Saint Kitts und Nevis, forderte ein neues Klimafinanzierungssystem, das auf die besonderen Bedürfnisse der Inselstaaten eingeht und Schulden vermeidet. „Wir benötigen spezielle Finanzierungsinstrumente, die unsere Staaten nicht zusätzlich belasten,“ so Clarke.
Zusätzlich zu den Verhandlungen fanden erstmals seit Beginn der Konferenz Proteste von Klimaaktivisten auf dem COP-Gelände statt. Die Aktivistin Sandra Guzman von der Climate Finance Group für Lateinamerika und die Karibik betonte: „Es werden Billionen benötigt, um sowohl die Emissionen zu senken als auch Anpassungen an die Klimakrise zu finanzieren.“
Die nächste Verhandlungsrunde wird Anfang der kommenden Woche erwartet, wenn Regierungsvertreter in Baku eintreffen, um die Entwürfe weiter auszuarbeiten und die Diskussionen zu vertiefen.