Tausende Gläubige reisten am Sonntag in das indische Dharamshala, um den 90. Geburtstag des Dalai Lama zu feiern. Auch starker Regen hielt viele nicht ab – unter ihnen Hunderte Mönche und Nonnen in roten Roben. Der Dalai Lama erschien in traditioneller Kleidung, begleitet von Musikern mit Trommeln und Zimbeln. Er betonte: „Ich habe mein Leben nicht vergeudet. Ich diene fühlenden Wesen.“ Der 14. Dalai Lama, Tenzin Gyatso, sieht sich als einfacher Mönch, doch Millionen verehren ihn als Verkörperung des Mitgefühlsgottes Chenrezig.
Der Dalai Lama spricht über Wiedergeburt und Zukunft
Während der Festwoche kündigte der Dalai Lama seine geplante Reinkarnation an. Damit beendet er Spekulationen über ein mögliches Ende seiner Linie. Er erklärte, dass seine Nachfolge außerhalb Chinas erfolgen solle – in einem freien Land. Gleichzeitig hofft er, 130 Jahre alt zu werden. In Tibet lebende Exilanten fürchten jedoch, China könnte einen eigenen Nachfolger einsetzen, um Kontrolle über den Buddhismus auszuüben. Peking beansprucht das alleinige Recht, den nächsten Dalai Lama zu bestimmen.
Weltweite Anteilnahme und kultureller Widerstand
Weltpolitiker wie Indiens Premier Narendra Modi und US-Außenminister Marco Rubio übermittelten Glückwünsche. Modi lobte den Dalai Lama als Symbol für Mitgefühl und Disziplin. Auch Schauspieler Richard Gere feierte mit: „Er ist der außergewöhnlichste Mensch auf diesem Planeten.“ In Nepal gedachten hunderte Exil-Tibeter mit Gebeten und Tänzen. Seit seiner Flucht 1959 führt der Dalai Lama das Exil-Tibet an. Er verteidigt die tibetische Identität gegen Chinas Einfluss und bleibt weltweit als Stimme für Frieden und kulturellen Widerstand bekannt.