Zentralbank hält an geldpolitischer Linie fest
Die US-Notenbank Federal Reserve hat ihren Leitzins erneut nicht gesenkt und belässt ihn weiterhin in der Spanne von 4,25 bis 4,5 Prozent. Das teilte der Zentralbankrat am Mittwoch in Washington mit. Die Entscheidung entsprach den Erwartungen der meisten Finanzanalysten.
Trump fordert drastischen Kurswechsel
US-Präsident Donald Trump erhöht seit Monaten den politischen Druck auf die Notenbank und fordert eine massive Zinssenkung um drei Prozentpunkte. Ziel sei es, Konsum und Investitionen durch günstigere Kredite anzukurbeln – vor allem auf dem Immobilienmarkt.
Sorgen um Inflation und Wirtschaftslage
Die Federal Reserve bleibt trotz der Forderungen zurückhaltend. Sie verweist auf wirtschaftliche Risiken, unter anderem durch Trumps geplante Handelspolitik. Zölle könnten die Inflation erneut anheizen, was aus Sicht der Notenbank eine vorsichtige Zinspolitik rechtfertigt.
Zinspolitik als wirtschaftliches Steuerinstrument
Der Leitzins beeinflusst, wie teuer es für Banken ist, sich Geld zu leihen – und damit indirekt auch die Zinsen für Konsumenten, Unternehmen und den Immobilienmarkt. Niedrigere Zinsen gelten als konjunkturfördernd, bergen jedoch Risiken wie eine Überhitzung der Wirtschaft.
Fed-Chef Powell im Fokus der Kritik
Trump griff Fed-Chef Jerome Powell auch persönlich an, unter anderem wegen angeblich hoher Kosten für den Umbau der Zentralbank. Eine Entlassung Powells sei derzeit aber nicht vorgesehen. Seine Amtszeit endet im Mai 2026. Trump hat bereits angekündigt, bei einem Wahlsieg einen Zinssenkungsbefürworter als Nachfolger einsetzen zu wollen.