Der europäische Stromverband Eurelectric drängt Brüssel, seine zehn Jahre alte Energiesicherheitsstrategie schnell zu überarbeiten.
Steigende Gaspreise nach dem russischen Angriff auf die Ukraine und mutmaßliche Sabotageakte haben die dringende Notwendigkeit für ein Update verdeutlicht.
Eurelectric-Präsident Leonhard Birnbaum forderte, dass Sicherheit der Energieversorgung endlich zur politischen Priorität werden müsse.
Cyberangriffe als größte Bedrohung für Europas Energiesicherheit
Auf der Münchner Sicherheitskonferenz betonte Birnbaum, dass Elektrizität die zentrale Energiequelle der Zukunft sei.
Eine in Bayern präsentierte Eurelectric-Studie hob hervor, dass Stromnetze verstärkt und flexibler gestaltet werden müssen, um die wachsende Einspeisung erneuerbarer Energien zu bewältigen.
„Cyberangriffe stellen eine akutere Bedrohung für Europa dar als militärische Angriffe oder Sabotageakte“, warnte Birnbaum.
EU muss erneuerbare Energien ausbauen und Rohstoffversorgung sichern
Die EU plant, russische fossile Brennstoffe bis 2027 vollständig zu ersetzen, hat jedoch keine neue Energiesicherheitsstrategie in ihr Arbeitsprogramm 2025 aufgenommen.
Energiekommissar Dan Jørgensen wurde beauftragt, den Sicherheitsrahmen an neue geopolitische Risiken und die fortschreitende Elektrifizierung anzupassen.
Eurelectric warnte zudem vor Engpässen bei Rohstoffen und forderte, dass die EU kritische Materialien wie Lithium langfristig sichert.
Rückkehr zur Kohle ausgeschlossen – Fokus bleibt auf erneuerbaren Energien
WindEurope kritisierte die langsame Genehmigung neuer Windparks, die den Ausbau erneuerbarer Energien behindere.
Deutschland habe gezeigt, dass schnellere Genehmigungen durch einfache gesetzliche Anpassungen möglich sind, erklärte WindEurope-CEO Giles Dickson.
Trotz aller Herausforderungen schloss Birnbaum eine Rückkehr zur Kohle aus und betonte, dass Innovation und Wirtschaftlichkeit für erneuerbare Energien sprechen.