EU will Medikamentenmangel bekämpfen – Neues Gesetz soll Versorgung sichern

by Richard Parks
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Wachsende Engpässe bei lebenswichtigen Arzneimitteln

Der Medikamentenmangel in Europa hat sich in den letzten Jahren drastisch verschärft. Wichtige Arzneimittel wie Krebstherapien, Hormonpräparate und Diabetesmedikamente sind immer wieder nicht verfügbar, was Patienten, Ärzte und Apotheken vor große Herausforderungen stellt.

Zwar haben sich einige Engpässe inzwischen entspannt, doch die Probleme bleiben bestehen. Um eine langfristige Lösung zu schaffen, plant die EU den Critical Medicines Act, ein neues Gesetz zur Stabilisierung der Medikamentenversorgung und Sicherung kritischer Arzneimittel in Krisenzeiten.

Ursachen für die Medikamentenknappheit

Die Gründe für wiederkehrende Lieferprobleme sind vielfältig:

  • Globale Krisen wie die COVID-19-Pandemie, der Ukraine-Krieg und Brexit
  • Plötzliche Nachfrageanstiege durch Epidemien oder Versorgungsengpässe
  • Produktions- und Lieferkettenprobleme, etwa durch Qualitätsmängel, Rückrufe oder Rohstoffknappheit

Diese Engpässe haben gravierende Folgen für Patienten, da lebenswichtige Medikamente nicht rechtzeitig verfügbar sind und Behandlungen verzögert werden.

EU plant Maßnahmen für eine sichere Arzneimittelversorgung

Belgien gehört zu den Vorreitern der Initiative. Gesundheitsminister Frank Vandenbroucke treibt den Critical Medicines Act voran. Im Mai 2023 forderte Belgien eine europaweite Lösung, die von 23 EU-Mitgliedstaaten unterstützt wurde – ein Beleg dafür, dass das Problem gesamteuropäische Auswirkungen hat.

Das neue Gesetz, das ab 2025 greifen soll, umfasst mehrere zentrale Maßnahmen:

  • Stärkere Überwachung der Lieferketten, um Engpässe frühzeitig zu erkennen und zu verhindern
  • Bessere Abstimmung zwischen den EU-Staaten, um nationale Medikamentenvorräte nicht auf Kosten anderer Länder anzulegen
  • Reduzierung der Abhängigkeit von Importen, denn 70-80 % der Medikamente in Europa werden derzeit in China und Indien produziert

Durch verstärkte Produktion in Europa, bessere Koordination und eine vorausschauende Lagerhaltung soll das Gesetz die Sicherheit der Arzneimittelversorgung erhöhen. Falls der Critical Medicines Act wie geplant umgesetzt wird, könnte dies ein Meilenstein im Kampf gegen Medikamentenmangel in Europa sein.

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