EU setzt Verbot von Bisphenol A in lebensmittelbezogenen Materialien durch

by Richard Parks
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Die Europäische Union hat Bisphenol A (BPA) offiziell in allen Materialien verboten, die mit Lebensmitteln in Berührung kommen. Die Regelung, die am 20. Januar in Kraft trat, soll die Belastung durch diesen schädlichen Stoff deutlich reduzieren und die Gesundheit der Verbraucher schützen.

Verbot umfasst gängige Materialien in der Lebensmittelindustrie

BPA, eine häufig verwendete Chemikalie in Dosen, Wasserflaschen und Lebensmittelverpackungen, darf künftig nicht mehr in Materialien eingesetzt werden, die mit Lebensmitteln in Kontakt kommen. Das Verbot gilt auch für die Herstellung von Kunststoffen, Gummi, Klebstoffen, Druckfarben, Lacken, Beschichtungen, Silikonen und Ionenaustauscherharzen.

Sandra Jen, Leiterin des Programms für Gesundheit und Chemikalien bei der Health and Environment Alliance (HEAL), erklärte: „Bisphenol A wurde bereits 2006 unter REACH als besonders besorgniserregende Substanz aufgrund seiner reproduktionstoxischen Wirkung eingestuft. Seit 2017 ist es auch als endokriner Disruptor anerkannt, der die menschliche Gesundheit beeinträchtigen kann.“ BPA wird mit schweren Gesundheitsproblemen wie Brustkrebs, Diabetes und neurobehavioralen Störungen in Verbindung gebracht.

Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) warnte 2023, dass die Aufnahme von BPA über Lebensmittel für Menschen aller Altersgruppen gesundheitliche Risiken birgt. Diese Bewertung hat die Dringlichkeit des umfassenden Verbots weiter unterstrichen.

Aufruf zu weiteren Maßnahmen über das aktuelle Verbot hinaus

Bereits 2011 wurde BPA in Babyflaschen verboten, doch es dauerte mehr als ein Jahrzehnt, bis ein vollständiges Verbot in allen lebensmittelbezogenen Materialien umgesetzt wurde. Wissenschaftler und Gesundheitsorganisationen fordern schon lange ein härteres Vorgehen gegen BPA.

„Seit über zehn Jahren weisen Wissenschaftler auf die Gefahren von Bisphenol A hin“, erklärte Sandra Jen. „Die Europäische Umweltagentur veröffentlichte ebenfalls vor über einem Jahrzehnt Berichte zu den Risiken. Die Umsetzung des Verbots hat jedoch viel zu lange gedauert.“

Gesundheitsexperten fordern nun, das Verbot auf andere Konsumgüter wie Spielzeug und weitere Alltagsprodukte auszuweiten. Sie drängen auf zügige Entscheidungen, um Verbraucher besser zu schützen.

Mit dem Verbot von BPA hat die EU einen wichtigen Schritt gemacht, um die Bevölkerung vor schädlichen Chemikalien zu schützen. Experten betonen jedoch, dass weitere Maßnahmen erforderlich sind, um die Risiken durch ähnliche Substanzen zu minimieren und langfristig sicherere Alternativen zu fördern.

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